7000 Euro lagen auf der Straße

Frauen bringen Geld zurück — und werden beschenkt.

Mönchengladbach. Die Drei waren auf dem Weg zu einer Pizzeria, als sie über eine Geldbörse stolperten. Der Inhalt: unter anderem mehr als 7000 Euro. „Für uns stand keine Sekunde lang fest, dass wir das viele Geld nicht zurückgeben werden“, sagte eine 31-jährige Finderin aus Wickrath der WZ. Der Verlierer, ein Mann aus Kempten im Allgäu, hat Geld und Portmonee zurück. Er hat sich bei den drei Freundinnen (30, 31, 32) gemeldet und Dankeschön gesagt. Die 31-Jährige: „Wir erhalten mehr als den üblichen Finderlohn und machen uns mit dem Geld einen schönen Tag.“

Dem Bayer war die Börse am Montagabend beim Aussteigen aus dem Wagen im Bereich Beckrather Straße/Kirchstraße aus der Hose gefallen. Neben den Euro befanden sich im Portmonee noch zahlreiche ausländische Geldscheine.

Die Freundinnen gingen mit dem wertvollen Fundstück zur Rheydter Polizeiwache an der Vierhausstraße und gaben es ab. Längere Zeit stand nicht fest, wem die Summe gehört. Am Dienstagvormittag meldete sich der Geschädigte in der Wickrather Wache und erstatte wegen des Verlusts Anzeige. Der Rest war Formsache. Und es dauerte nicht lange, bis der Kemptener bei der 31-Jährigen anrief. „Seine Bitte, persönlich zu danken und sich zu treffen, konnte ich nicht erfüllen“, sagt die Gladbacherin. Sie habe keine Zeit gehabt.

Viel Zeit werden sich die Frauen aber nehmen, wie sie sagen, um den Finderlohn auszugeben. Dem Gesetz nach haben sie Anspruch auf drei Prozent der Gesamtsumme. Die 31-Jährige: „Wir bekommen deutlich mehr als vorgeschrieben. Das ist ein feiner Zug von ihm.“

Lobend äußerte sich am Dienstagnachmittag auch Jürgen Lützen von der Gladbacher Polizei. So etwas passiere in der heutigen Zeit leider viel zu selten. Lützen erinnerte daran, dass eine „Fundunterschlagung“ strafbar ist.

Für die Frauen kein Thema. „Das viele Geld gehört uns nicht, also war unser erster Weg zur Polizei“, sagt die 31-Jährige.

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