116 Gladbacher wagen den ersten Indoor-Triathlon

Der Wettkampf in Vitusbad und Fitnessstudio stellte die Hobby-Sportler vor neue Herausforderungen.

Mönchengladbach. Zehn gegen zehn, Laufband gegenüber Fahrrad, 20 Kilometer Indoor-Cycling gegen fünf Kilometer Laufen. Der Schweiß tropft. Jeder kämpft für sich allein — so könnte man meinen. Aber eine Radfahrerin hebt die Arme und feuert ihre Freundin am Laufband gegenüber an: Teamwork trotz Wettkampf.

500 Meter Schwimmen im Vitusbad, Radfahren und Laufen im Actic Fitnessstudio, so ist der Wettkampf geplant. Alles unter einem Dach, kurze Wege für die Sportler. Unten im Becken ziehen die Schwimmer ihre Bahnen, oben im Studio herrscht ebenfalls Hochbetrieb. 116 Gladbacher haben sich für den ersten Indoor-Triathlon der Stadt angemeldet.

Gesucht wurde eine Veranstaltung, die man auch im Herbst oder Winter durchführen kann, etwas Außergewöhnliches. „Für uns ist das Neuland. Wir warten den Tag heute ab und werten danach aus, wie es funktioniert hat“, sagt Rolf Heithausen von der NEW. Er klingt zuversichtlich, denn die ersten Sportler kommen mit zufriedenen Mienen aus dem Studio.

Auch für Saskia Schulte Mesum ist der Indoor-Triathlon eine neue Erfahrung — unter freiem Himmel ist die 23-Jährige dagegen schon angetreten. „Schwimmen ist in der Halle, denke ich, einfacher, Radfahren auch, weil es keine Kurven gibt. Das Laufen könnte aber anstrengender werden, weil man ja nicht in der Natur ist und die Zeit dann langsamer vergeht.“

Unterstützung gibt es von Freundin Elena Cremer (23): „Ich habe mich dazu überreden lassen!“, sagt sie. Ihr Ziel sei keine besondere Zeit, sondern einfach nur durchzuhalten. Die beiden starten in unterschiedlichen Gruppen, sind aber gleichzeitig gekommen, um sich gegenseitig anzufeuern.

Der Veranstalter hat alle Teilnehmer Fragebögen zur Selbsteinschätzung ausfüllen lassen, um danach etwa gleich starke Gruppen antreten zu lassen. Dabei sind die Stärken und Schwächen durchaus unterschiedlich angesiedelt.

„Sehr schön“, lautet Rolf Schroers’ Urteil zum Triathlon, als er gerade aus dem Studio kommt. Sonst läuft der 51-Jährige Marathon und fährt Rennrad, schwimmt aber wenig. Zweimal pro Woche hat er vor dem Wettkampf deshalb trainiert, ob es geholfen hat, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mitmachen würde er aber auf jeden Fall wieder, die Anlage gefällt ihm.

Während die Triathleten auf ihre Ergebnisse warten, denkt Rolf Heithausen schon weiter. In NRW gebe es weitere Kombinations-Möglichkeiten von Actic-Fitnessstudios und Schwimmbädern — da könnte man ja durchaus auch mal gegeneinander antreten.

„Aber wir warten erst einmal ab, was die Teilnehmer zum heutigen Ablauf sagen.“ Vom Startgeld — 12,50 Euro — gehen übrigens sieben Euro an den Verein „Achtsam“, der sich um Autisten und deren Familien kümmert. „Sonst werden ja immer die Großen mit einbezogen, diesmal wollten wir mal was mit einem kleineren Verein machen“, sagt Heithausen.

Am Ende stehen auch die Sieger fest: Bei den Männern gewinnt Ralf Laermann mit 54 Minuten und 20 Sekunden, bei den Frauen Mareike Vieten mit einer Stunde und fünf Minuten.

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