Zu wenig Helfer: Dülkener Mütterzentrum vor dem Aus

Die Wartelisten sind bis oben hin voll. Und es herrscht akuter Mangel an ehrenamtlichen Betreuern.

Zu wenig Helfer: Dülkener Mütterzentrum vor dem Aus
Foto: Busch

Dülken. Vor 27 Jahren wurde das Mütterzentrum „Familia“ Dülken gegründet und ist seitdem ein beliebter Treffpunkt für Familien. Der Verein bietet diverse Angebote für Eltern mit Kleinkindern bis drei Jahren und Babys bis neun Monaten an. Doch jetzt herrscht akuter Mangel an ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern. „Wir machen uns Sorgen, ob wir unser Angebot noch lange aufrechterhalten können“, berichtet Mitarbeiterin Silke Wolter. Und weiter: „Wir benötigen dringend Unterstützung und wünschen uns hierzu Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten und spielen, die einfühlsam sind und ein paar Stunden in der Woche für unsere Spielgruppen zur Verfügung stehen. Gerne können auch eigene Ideen für Gruppen eingebracht werden.“ Alle ehrenamtlich tätigen Kräfte erhalten eine Aufwandsentschädigung und können sich ihre Zeit, die sie zur Verfügung stünden frei einteilen, sagt die 41-jährige ausgebildete Erzieherin, die seit zwei Jahren im Mütterzentrum arbeitet.

An der Heesstraße 57 bietet das Mütterzentrum viele altersgerechte offene Treffs als Spiel- und Krabbelgruppen, wie zum Beispiel die Schnuller- und die Entdeckerbande oder die Wichtel- und Räuberbande, an. Für alle Kinder, die noch auf den Kindergartenplatz warten müssen, gibt es eine regelmäßige Vorkindergartengruppe — die „Rasselbande“. Diese wird von montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 12 Uhr angeboten. Erzieherin Silke Wolter leitet diese Gruppe als einzig fest angestellte Mitarbeiterin des Mütterzentrums. Der Verein finanziert sich durch die Mitgliedsbeiträge der Eltern sowie durch die Unkostenbeteiligungen für die besuchten Spiele- und Krabbelgruppen, den Babytreff sowie für die Betreuung der „Großen“ aus der „Rasselbande“.

Silke Wolter möchte die Kleinen so früh wie möglich dazu ermuntern, sich etwas zuzutrauen und Dinge selbst auszuprobieren. „Alles natürlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten“, sagt sie. Maria Montessori sei ein Vorbild und die Philosophie „Hilf mir, es selbst zu tun“ gefalle ihr. So hätten die Kinder schon früh Erfolgserlebnisse und ihr Selbstvertrauen steige. Das Mütterzentrum sei frei und an keine Konfession gebunden. „Jede Familie ist hier willkommen, ebenso auch Ehrenamtler mit ausländischen Wurzeln, die Erfahrung mit Kindern und gute Deutschkenntnisse haben“, sagt Wolter.

Bis zu 16 Kinder können in die Vorkindergartengruppe aufgenommen werden. Gleichzeitig könne man bis zu acht Kleinkinder pro Tag betreuen und beaufsichtigen, berichtet die Erzieherin. Morgens beginne man mit einem Willkommenskreis, danach wird gemeinsam gefrühstückt. Später wird gemalt, gebastelt oder es werden andere Aktivitäten durchgeführt. „Es gibt einen großen Bewegungsraum mit Fahrgeräten, Schwungtüchern, einer Wippe und einem Bälle-Bad. Hier ist Platz für Bewegungslieder und zum Toben“, berichtet die ambitionierte Erzieherin. Wenn das Wetter es zulässt, geht’s nach draußen. „Wir bekommen ein neues Spielgerät von der Stadt“, sagt Wolter. „Alle Kinder freuen sich schon darauf“, ergänzt sie und lacht.

Dann wird sie wieder ernst. „Die Räume bekommen wir von der Stadt kostenfrei gestellt. Darüber sind wir sehr froh.“ Um das alles aufrecht zu erhalten und dem Bedarf gerecht zu werden — die Wartelisten seien voll — werden dringend zusätzlich ehrenamtliche Kräfte gebraucht. Die Lage sei ernst, aber das Team des Mütterzentrums lässt sich nicht entmutigen. „Wir wünschen uns und vertrauen darauf, dass sich engagierte Menschen melden, die uns tatkräftig unterstützen möchten.“

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