Zehn Festnahmen bei Großkontrolle

Die Polizei kontrollierte gestern im gesamten Kreis 382 Fahrzeuge. Sie war vor allem Einbrechern auf der Spur. Aber auch Verkehrsdelikte wurden geahndet.

Zehn Festnahmen bei Großkontrolle
Foto: Siemes

Kreis Viersen. 382 kontrollierte Fahrzeuge, 15 Strafanzeigen wegen Verkehrsdelikten, 30 festgestellte Verkehrsordnungswidrigkeiten, zehn Festnahmen und ein sichergestelltes Auto: So lautete gestern Abend die Bilanz einer kreisweiten Großkontrolle der Polizei.

An zahlreichen Verkehrspunkten richteten die Beamten mit Unterstützung einer Einsatzhundertschaft aus Mönchengladbach Anhaltestellen ein, um verdächtige Fahrzeuge und Personen kontrollieren zu können. Dies geschah zwischen 10 und 18 Uhr an Landstraßen, Bahnhöfen und Busbahnhöfen, aber auch potenziellen Tatorten wie Fußgängerzonen.

Antje Heymanns, Polizeisprecherin

„Wir erhoffen uns durch die heutigen Aktionen Erkenntnisse zu reisenden Tätergruppen, die durch die Anhaltekontrollen gegebenenfalls identifiziert und verschreckt werden könnten“, sagte Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Der Anlass ist ein dringender: In 2015 stiegen die Einbruchsdelikte im Kreis Viersen drastisch an, die Täter waren in den meisten Fällen aber nicht zu ermitteln. Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 907 Fälle — so viele wie nie zuvor. „Daher wollen wir in der Fläche Präsenz zeigen und den Kontrolldruck besonders für Diebe und Einbrecher erhöhen. Das geschieht offen an unseren Anhaltestellen, aber auch verdeckt durch zivile Beamte.“

Eine Anhaltestelle richtete die Polizei auch an der Krefelder Straße in Viersen in Fahrtrichtung Neersen ein. Dort postierten sich die Beamten ab 14 Uhr und mussten schon kurz nach Beginn der Kontrollen erste Fahrzeuge und die Insassen anhalten. Einer von ihnen war der 29-jährige Daniel Pillen. „Ich wurde angehalten, weil ich angeblich telefoniert haben soll“, sagte der Anrather. „Generell finde ich solche Kontrollaktionen ja gut und auch sinnvoll, aber dann soll man sich auch bitte auf den eigentlichen Zweck konzentrieren.“ Dem widerspricht Antje Heymanns: „Natürlich ahnden wir heute auch normale Verkehrsvergehen. Diese Kontrollen sollen einerseits die Verkehrssicherheit erhöhen, andererseits aber auch Straftaten verhindern.“

Wichtigstes Ziel sei der Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Reise- und Bewegungsverhaltens von organisierten Banden. Daher durften die meisten der angehaltenen Fahrzeuge nach kurzer Überprüfung der Personalien dann auch schnell weiterfahren.

Einige Fahrer mussten aber doch ein wenig mehr Geduld aufbringen. Nach 20 Minuten winkten die Beamten einen Golf mit serbischem Kennzeichen an den Straßenrand. Während der Kontrolle seines Kofferraums geriet der Fahrer sichtlich ins Schwitzen. Doch die Beamten hatten nichts zu beanstanden, so dass der Kontrollierte nach rund zehn Minuten seine Fahrt fortsetzen durfte.

Es konnten aber auch kleinere Erfolge vermeldet werden. Im Laufe des Vormittags vollstreckten die Beamten gleich drei Haftbefehle: „Nach zwei Tätern hatten wir gezielt gefahndet“, erklärte die Polizeisprecherin. „Einer ist uns zufällig ins Netz gegangen.“

Einsatzleiter Siegfried Lantermann war mit dem Verlauf sehr zufrieden. „So ein Einsatz bringt wertvolle Erkenntnisse über Reisebewegungen, die die Ermittler nun im Nachgang auswerten. Auf der anderen Seite macht so ein Sondereinsatz deutlich: Die Polizei duldet keine rechtsfreien Räume“, sagte der Kriminaldirektor.

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