Wirtschaftsförderungsoll Chefsache werden

Bürgermeisterin Sabine Anemüller setzt weiter auf die Zusammenarbeit mit Thomas Küppers.

Wirtschaftsförderungsoll Chefsache werden
Foto: Stadt Viersen

Viersen. Es ist ein politisches Signal: Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) plant eine Umstrukturierung der Geschäftsbereiche, will die Wirtschaftsförderung zur Chefsache machen. Der Fachbereich Wirtschaftsförderung, zurzeit im Planungsdezernat angesiedelt, soll in den Geschäftsbereich der Bürgermeisterin wandern. „Und ich möchte im Bereich Citymanagement eine personelle Verstärkung hinbekommen“, kündigte Anemüller an. Die Belebung der Innenstädte sei ein großes Thema. „Es ist wichtig, dass die Stadt Viersen dafür auch personell gut aufgestellt ist.“ Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung soll künftig „sehr viel enger“ sein. Daneben wird die Bürgermeisterin künftig im Wirtschaftsförderungsausschuss sitzen.

Anemüller setzt dabei weiter auf die Zusammenarbeit mit Fachbereichsleiter Thomas Küppers — auch wenn der Beamte und die Stadt derzeit vor Gericht streiten. Hintergrund: Die Stadtverwaltung hatte Küppers mit einer halben Stelle an die städtische Grundstücks-Marketing-Gesellschaft überstellt. Bei der war der Beamte bis Ende Mai Geschäftsführer — und hatte in den vergangenen Jahren Bonuszahlungen im sechsstelligen Bereich für erfolgreiche Grundstücksverkäufe erhalten. Die Bonuszahlungen soll er der Stadt nicht angezeigt haben.

In nicht-öffentlicher Sitzung hatte der Hauptausschuss zuletzt gegen die Stimmen der CDU Anemüllers Entscheidung begrüßt, dass sich Küppers nach dem Rückzug aus der GMG-Geschäftsführung ausschließlich um seine Aufgaben als Wirtschaftsförderer kümmert. „Wir sehen die Entscheidung kritisch“, sagte Stephan Sillekens, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Es fällt schwer, sich vorzustellen, dass die Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderer sich morgens im Gerichtssaal treffen und am Nachmittag gemeinsam eine Firma besuchen.“ Anemüller verteidigt die Entscheidung: „Herr Küppers und ich gehen mit der Situation sehr professionell um; das belastet die Zusammenarbeit nicht.“

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