Wirtschaft: LG kehrt Willich den Rücken

Konzern nimmt rund 300 Mitarbeiter mit.

Willich. Die Firma LG Electronics Deutschland verlässt im September samt ihrer Display-Sparte die Stadt Willich. Diese Nachricht kam für viele am Mittwoch Abend im Hauptausschuss völlig überraschend. Bürgermeister Josef Heyes bestätigte die Information auf Anfrage von Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD).

Das Unternehmen mit knapp 300 Mitarbeitern — davon 100 aus Willich — sitzt bislang an der Jakob-Kaiser-Straße im Gewerbegebiet Münchheide. Das eigene Logistikzentrum, das dort 2004 gebaut wurde, wird schon seit Jahren nicht mehr benötigt — was 2008 zum Aus für die Spedition Karl Bermes führte.

Die Willicher Büroflächen sollen dem Konzern andererseits zu klein geworden sein. In Ratingen habe LG offenbar ein bestehendes Bürogebäude gefunden, das besser passt, erklärte Wirtschaftsförderer Christian Hehnen auf Anfrage der WZ: „Uns schmerzt der Weggang sehr.“

Schon seit Wochen hatte der Ratinger Bürgermeister Harald Birkenkamp hinter den Kulissen angedeutet, einen „dicken Fisch“ an der Angel zu haben. Sein Willicher Gegenpart Josef Heyes hatte dagegen in vielen persönlichen Gesprächen darum gekämpft, ihn nicht zu verlieren — vergeblich. Wie er im Ausschuss erklärte, hätten die Koreaner ursprünglich erklärt, eine Düsseldorfer Adresse haben zu wollen. Um so ärgerlicher sei nun der Wechsel nach Ratingen, erklärte dazu Vizebürgermeister Guido Görtz.

Noch unter dem Namen Goldstar war der koreanische Elektronikkonzern 1976 nach Deutschland gekommen. Die Firmenzentrale ist seit 1987 in Willich.

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