Willicher will Verein für Car-Sharing gründen

Stadtwerke könnten Strom für Elektroautos liefern.

Willich. Es waren drei Dinge, die Manfred Hepp kurz hintereinander auffielen: „1. Ich brauche ein neues Auto, 2. Wieso sollte ich allein ein Auto für mich nutzen? 3. Warum gibt’s bei den Stadtwerken Willich eine Elektro-Zapfsäule, die offenbar nur selten genutzt wird?“ Der Willicher grübelte nach, stöberte im Internet und kam zu einer Idee: Man sollte für Willich einen Verein gründen, der Car-Sharing (Auto teilen) betreibt.

„Für mich war klar, dass ich eigentlich nicht genug Bedarf für ein eigenes Auto habe. Vielleicht fahre ich ab und zu nach Düsseldorf und gelegentlich nach Solingen.“

Mit diesen Überlegungen war’s nicht genug: „Ich habe überlegt, gleich zwei Schritte zu tun“, sagt der 68-Jährige. Was nichts anderes heißt als: Wenn schon Car-Sharing, dann auch gleich die umweltfreundliche Variante, nämlich mit Elektro-Autos. Hepp erkundigte sich bei den Stadtwerken, erfuhr, dass dort bis jetzt immer nur ein Auto mit Strom versorgt wird.

Der Willicher versuchte, einen Bedarf zu ermitteln. „Vier oder fünf Autos sollten es schon sein.“ Hepp ahnte, dass ein Elektroauto möglicherweise nicht so schnell zu bekommen ist. Er sprach mit einem Leasing-Unternehmen. Dieses signalisierte ihm, dass es Autos besorgen könne.

Was soll das Ganze kosten? „Einmalig 500 Euro Kautionszahlung je Mitglied. Damit könnte man Fahrzeuge anschaffen“, sagt Hepp. Hinzu käme ein monatlicher Grundbetrag von 30 Euro und eine Nutzungsgebühr von fünf Euro pro Tag — durchaus attraktive Konditionen. Wie viel Mitglieder müsste ein solcher Verein haben? „100 wären gut, 200 natürlich noch besser.“

Auch der Frage der Fahrzeugtypen hat sich Hepp genähert. „Es gibt mehrere, die infrage kommen, das sollte man mischen.“ Wichtig sei, dass für verschiedene Bedürfnisse wie Familienausflug oder Fahrt eines Geschäftsmanns der passende Wagen da sei. Hepp hat in Ravensburg (Nähe Bodensee) eine Initiative ausfindig gemacht, die jahrelange Erfahrung in Car-Sharing hat, allerdings mit herkömmlich angetriebenen Autos (siehe Kasten).

Zumindest für die Startphase könnte es hilfreich sein, wenn Sponsoren die Aktion unterstützten und deren Schriftzug möglicherweise auf den Autos zu lesen wäre. Hepp hofft auch auf die Stadtwerke. „Es wäre klasse, wenn sie in jedem Stadtteil eine Ladestation installieren könnten.“ Interessenten wenden sich an Manfred Hepp, Tel. 0157/7945 2617 oder an: autonative-willich {at} web.de

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