Willich: Vortrag zur Frauenrolle im Islam - Was der Koran wirklich sagt

Der Vortrag der Deutsch Türkischen Union räumt mit Vorurteilen zur Frau im Islam auf.

Willich. Zwangsehe, Unterdrückung der Frau - und das alles, weil es der Koran so vorschreibt? Ist die Frau im Islam weniger wert? Mitnichten.

Mit Vorurteilen räumte Ayten Kilicarslan auf. Das Vorstandsmitglied der Kölner "Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion", kurz DITIB genannt, besuchte im Rahmen der Woche der CDU Willich das Willicher Pfarrheim von St. Katharina und stellte das Bild der Frau im Islam vor.

Der von der Deutsch Türkischen Union (DTU) organisierte Abend lieferte eine Vielzahl von Informationen und zeigte, was der Koran wirklich sagt und nicht das, was viele daraus machen.

Anders als im Christentum und im Judentum wird im Islam Eva nicht als Sündenträgerin gesehen und sie wurde auch nicht aus der Rippe Adams geschaffen.

"Adam und Eva sind aus dem gleichen Wesen erschaffen und haben beide vom verbotenen Apfel gegessen", belegte Kilicarslan anhand von Koranstellen. Es gebe keine Stelle im Koran, wo ein Geschlecht über das andere gestellt werde.

Die junge Frau ging auf die Problematik der Übersetzung ein. So werde das Wort "Qiwama" oft fälschlicherweise mit "überlegen" übersetzt, dabei sei damit die Verantwortung für die Familie gemeint, die der Mann trage. Aufgrund solch falscher Übersetzungen entstünden falsche Auslegungen und falsches Handeln.

Als gläubiger Mensch könne man nicht sagen, ein Mensch sei besser oder schlechter. Der Mensch an sich werde gleichgestellt. Sie bezog sich unter anderem auch auf die Erzählung Hadis, die da sagt, "der Beste von euch ist derjenige, der seine Frau am besten behandelt".

Kilicarslan machte deutlich, dass die Frau im Islam einen ebensolchen Stellenwert wie der Mann hat, und dass Mütter eine besondere Stellung inne haben. Sie stünden nach dem Gottesdienst für Allah an zweiter Stelle.

Im Islam gebe es auch keine Zwangsehen. Eine Ehe, die unter Zwang geschlossen werde, sei vor Gott nicht gültig. "Der Koran muss im Kontext gelesen werden", betonte Kilicarslan vor der kleinen Gruppe von Zuhörern.

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