Willich/Tönisvorst: Stadtgeflüster - Große Liebe, kleine Lasten

Stehend, gehend oder tragend – wer wie durchs Leben kommt, steht hier.

Willich/Tönisvorst. Kommen wir zum kleinen Service: Einen verblüffend einfachen Tipp hat Bernd Wegener, Leiter des Kommissariats Vorbeugung bei der Kreispolizei parat, um einen Fahrraddiebstahl zu verhindern. "Codierte Räder werden fast überhaupt nicht gestohlen.” Auch sein Chef Utz Schmidt, oberster Polizist des Kreises, lässt es sich nicht nehmen, mal wieder beim Kommissariat Vorbeugung aktiv zu werden. Auf dem Wilhelmsplatz, beim WZ-Bus zum Thema Sicherheit und damit auch Fahrraddiebstähle, wird er ganz konkret tätig. Als Elisabeth Höfer, die sich über Raddiebstähle beschwerte, ihr Rad wieder aufschließt, wirft er einen ernsten Blick auf das Spiralschloss. Und ha er einen Tipp: "Nehmen Sie ein Bügelschloss, dann klaut keiner mehr Ihr Fahrrad. Das ist absolut sicher."

Ganz schön ins Schwitzen gekommen ist Johannes Freiherr Heeremann bei der Amtseinführung von Margret Peters, der neuen Leiterin des St. Bernhard-Gymnasiums Schiefbahn. Der Geschäftsführer der Malteser Werke, die neuer Träger der Schule sind, war nämlich vom Verlauf der Veranstaltung ein wenig überrascht: "Ich dachte, Sie würden alle sitzen", bekannte er vor den vielen Festgästen in der Villa, die teilweise bis auf den Schulhof hinaus stehen mussten. Doch Heeremann zeigte sich der Situation gewachsen: Flugs kürzte er sein Redemanuskript um fünf Seiten - sehr zur Freude der Stehenden.

Werner Puhe ist in der Stadt Willich bekannt wie ein bunter Hund: Der Buchautor und langjährige Lehrer aus Neersen lebt heute im Altenheim Moosheide in Willich. In diesen Tagen hat er Grund zur Freude: Puhe wird 70 Jahre alt.

Unter denen, die bei der Festveranstaltung im Schiefbahner Gymnasium keinen Sitzplatz hatten, war auch der alte Schulleiter Helmut Schell. Was in seinem Fall wirklich kein Vergnügen war: Nach einem Oberschenkelhalsbruch geht er noch am Stock. Seine Verabschiedung von der Schule, die vor den Ferien wegen seines Unfalls ausfallen musste, wird im Herbst übrigens nachgeholt.

Mit einem knallroten Schirm tauchte Hans Lücker zuletzt am WZ-Bus auf, sehr zur Verwunderung all’ derer, die die (schwarze) politische Gesinnung des Vorsitzenden des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss kennen. Und das waren nun mal mehrere anwesende Sozialdemokraten. Vielleicht wollte sich der Mann zumindest optisch den Genossen anpassen. "Gut" war auch darauf zu lesen. "Wieso", sagte Lücker und zuckte lässig die Schultern. "Der ist von der Sparkasse."

Lassen Sie uns über etwas richtig Positives reden. Über die Öffentlichkeitsarbeit, die Bernd Pastors macht. Der Mann ist Geschäftsführer des Medikamenten-Hilfswerkes action medeor. Und als solcher wird er Ende August ausgezeichnet. Mit der Niederrhein-Leuchte. Geschieht absolut zu Recht. Gut so, findet der Stadtflüsterer.

Es sieht aus wie ein Rasierapparat und ist auch nicht größer. Es gilt als das kleinste Bügeleisen der Welt. Was sich damit wohl ausbügeln lässt? Klar, was den Frauen noch mehr stinkt als Falten in der Bluse: Solche im Gesicht. Oder am Po. Mit Hilfe von Gleichstrom, der so sanft ist, dass man ihn als solchen nicht wahrnimmt, wird das Gesicht bearbeitet und Wirkstoffe tief in die Haut eingearbeitet. Einmal pro Woche sollte Frau sich das gönnen, "wie beim Sport", sagt Claudia Beckers, Kosmetikerin im Salon Kirchhoff auf der Peterstraße 64, die das Gerät anbietet, "sonst wirkt das nicht". Um schon mal auf den Geschmack zu kommen, bietet sie Interessierten eine Probebehandlung. "Da mache ich Ihnen dann eine Gesichtshälfte. Damit Sie den Unterschied richtig fühlen." Und was, wenn man ihn dann auch sieht?

Dann war da noch der Tipp der Techniker-Krankenkasse zum Bundesliga-Start. Da empfahl die Willicher Geschäftsstelle Frisches Gemüse wie Möhren und Kohlrabi statt Chips und Bier. Und wenn schon Leckereien, dann lieber Salzstangen statt Chips, weil weniger fettig. Es gibt für die Werbepausen sogar eine DVD von Professor Dietrich Grönemeyer mit Übungen für den Rücken. Auch wenn’s ungesund ist: Der Stadtflüsterer erinnert an dieser Stelle an den Song des Bruders vom Herrn Professor, an Herbert Grönemeyer. Der besingt nämlich die Currywurst.

Thomas Hannen und Michael Hendricks aus Vorst haben das-selbe vor. Sie wollen heiraten. Natürlich nicht dieselbe Dame. Thomas heiratet Beate (Bräger), Michael Andrea (Klein). Vor dem Gang zum Traualtar stand aber eine gemeinsame Prüfung an, der doppelte Junggesellenabschied. Freunde und Schützen der beiden hatten alles organisiert. Ein Programm über zwölf Stunden. Die beiden wurden eingekleidet und mussten u.a. im Eierlauf gegeneinander antreten. Auch Fragen rund ums Haus standen auf dem Programm. Der Verlierer wurde als Braut verkleidet und der Bräutigam mit dunklem Anzug und Zylinder. Auch die Nachbarn in Vorst wurden eingebunden. Der Abschied kam sehr gut an, denn die Aspiranten wollten den Abschied nicht in Düsseldorf, sondern vor Ort feiern.

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