Willich/ Tönisvorst: Der rasende Radarwagen

Über schnelle Schlitten, Krankenhäuser mit eigener Hymne und treffgenaue Wettervorhersagen.

Willich/ Tönisvorst. Der schlaue Mensch sorgt vor. Und der nächste Winter kommt bestimmt. Man erinnere sich nur an die schneereichen Zeiten im vergangenen Jahr. Wer noch ohne Schlitten daheim ist, kann nun nachrüsten: Bei Hox in St.Tönis sind die ersten Modelle bereits gut sichtbar vor die Geschäftstür gestellt worden.

Je nach Geschmack gibt es den Klassiker in Holz oder das rasantere Plastikmodell im Sortiment. 15 Schlitten stehen in den Regalen. Bis man die Kufen allerdings tatsächlich auf den Hügeln am Pastorswall oder anderswo testen kann, wird’s noch eine Weile dauern. Aber, wie sagt man doch so schön: Vorfreude ist die schönste Freude. Und der nächste Winter kommt bestimmt!

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Willich bleibt bestehen. Auch wenn zu Beginn dieses Monats die Geschäftsführer gewechselt haben, überrascht das Willich-Team seine Gäste auch künftig mit Special-Events, wie etwa wechselnde DJs verschiedenster Musikrichtungen. Und der Willich-Cateringservice liefert weiterhin ein passendes Buffet zu privaten Veranstaltungen.

Falls Sie sich nun ein wenig wundern: Die Rede ist von der Café-Bar in Nürnberg (Bayern) mit dem gleichen Namen wie die schöne Stadt am Niederrhein. Warum sie Willich heißt, konnte auch durch einen Nachfrage nicht geklärt werden. "Vielleicht hat es damit zu tun, dass hier vor vielen Jahren mal ein Wirt Willi hieß", mutmaßte ein Mitarbeiter des Lokals. Was den Stadtflüsterer nicht überzeugen konnte.

Was hat eine Bank mit Bäumen gemeinsam? Nicht viel, es sei den Sandra Rolshoven bringt die beiden zusammen. Die Ideengeberin für die Aktion "1.000 Bäume für 1.000 Jahre Anrath" hat in der Volksbank am Kirchplatz eine "1.000-Bäumchen-Ecke" eingerichtet. Dort kann sich ein jeder nicht nur über die Aktion informieren, sondern sich auch gleich einen eigenen Baum zulegen.

Die freien Jahreszahlen der insgesamt 1.000 Jahre liegen vor Ort aus. 400 sind es noch, denn bislang wurden 600 Bäume verkauft. Zudem können sich interessierte Baumkäufer für die Tafel, die später in Anrath angebracht werden wird, mit einem Schriftzug eintragen lassen. Die "1.000-Bäumchen-Ecke" bleibt bis Ende des Jahres in der Volksbank.

Ein neues Gesicht findet man in den Reihen der St. Töniser Prinzengarde - denn die hat ein neues Tanzmariechen. Sabrina Henkel heißt die junge Marie der Garde. Dass sie tanzen kann, wurde nicht erst bei ihren ersten Auftritten bekannt. Sie konnte es auch schon vorher. Denn gelernt hat sie in der Garde der Nachtfalter, der sie über Jahre angehörte. Nun hat sie ihre Heimat im blau-weißen Kostüm der Prinzengarde St. Tönis gefunden.

Das Ganze ist wahrscheinlich nur ein Schreibfehler, hoffentlich jedenfalls. Also: Der St. Töniser Werbering hat einen Din-A-4-Kalender für das kommende Jahr aufgelegt. In dem natürlich die wichtigsten Termine stehen. Auch der Karnevals-Sonntag.

Der ist allerdings nicht als Tulpensonntag tituliert, sondern als Totensonntag. Und das in einem Jahr, in dem die Karnevalisten (wieder mal) kein Prinzenpaar haben. "Das ist doch hoffentlich kein böses Omen", befürchtet Rolf Giesen von der Kolpingsfamilie, der den kleinen, aber lustigen Lapsus entdeckt hat.

Bleiben wir beim Werbering St.Tönis und seiner Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen. Die scheint mittlerweile weit entwickelt zu sein - zumindest beim Wetter. Vor einigen Tagen ließ der Werbering nämlich wissen, dass der beim Weihnachtsmarkt am 4. und 5. Dezember vorgesehene Kindertrödelmarkt im Seulenhof ausfällt. Und zwar wegen des "angekündigten kalten Wetters".

Nun wird man einen Wetterbericht mehr als zwei Wochen vor besagtem Wochenende beim Deutschen Wetterdienst nicht bekommen. Hat der Werbering also in die Glaskugel geschaut? Oder ist ihm erstmals aufgefallen, dass es in der Weihnachtszeit schon mal kalt sein kann.

Nicht ganz so lustig war der Lapsus, den Heribert Bröckels, Kreistagsabgeordneter der CDU, neulich entdeckt hat. Er beobachtete, wie der Radarwagen des Kreises Viersen vom Parkplatz am Pastorswall in St.Tönis Richtung Südring fuhr. Das ist noch nichts Schlimmes, eine Pause macht schließlich jeder mal.

Aber dass das Auto deutlich schneller unterwegs war, als die dort erlaubten Tempo-30, das stieß Bröckels gewaltig auf. "Deutlich schneller als 40 km/h", schätzt er die Geschwindigkeit. Der Flüsterer hat nachgerechnet. Wenn der Radarwagen sich nun selbst erwischt hätte, wären 25 oder 35 Euro Verwarngeld fällig gewesen.

Es wird viel gearbeitet am eigenen Selbstverständnis und an der Unternehmens-Philosophie. Die Rede ist von den Augustinus-Kliniken, zu denen bekanntlich auch das Katharinen-Hospital in Willich und St. Maria von den Aposteln in Neuwerk gehören. Da ist viel Engagement im Spiel, ist von Menschen zu hören, die durchaus einen Innenblick haben.

Das Bemühen um - sagen wir’s neudeutsch - "corporate identity" geht so weit, dass für die Häuser sogar eine gemeinsame Hymne komponiert wurde. Und die wird auch gesungen, wenngleich sich der ein oder andere wohl auch gerne mal drückt.

"Wie lange wird Willich noch aus vier Kleeblättern bestehen?", fragte bei der Mitglieder-Versammlung der Willicher CDU Herbert Kolacki. Das Unionsmitglied hatte die Vision, dass "vielleicht mit einer EU-Förderung" die vier Stadtteile weiter zusammen wachsen könnten. Konkret konnte Bürgermeister Josef Heyes die Frage nicht beantworten. Sein Kommentar: "Wenn man ein vierblättriges Kleeblatt findet, ist dies doch ein großes Glück..."

Was Kurioses aus dem Bauausschuss letzte Woche in St. Tönis. Es ging um den geplanten Schweinemast-Betrieb in der Hahnenweide in Vorst. Jede Menge Zuschauer, sicher um die 60, waren gekommen und verfolgten die Diskussion von der Empore aus. Was einen Beobachter zu der Aussage verleitete: "Sehen Sie, wenn’s um Scheiße geht, kommen die Leute."

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