Willich/ Tönisvorst: Arena, Ärger und Apfelkuchen

Kinder aus Schiefbahn haben DJ Bobo getroffen. In St. Tönis sorgte eine Warnbake für Ärger.

Willich/ Tönisvorst. Wenn die integrativen Kindergruppen des TV Schiefbahn unterwegs sind, ist immer etwas los. Diesmal war die Kölner Arena das Ziel. Dort gastierte Musiker DJ Bobo.

Das Team des Schweizers hatte den Kindern ein Treffen mit dem Star und einen Soundscheck ermöglicht. Schon um 16.30 Uhr duften sie die Arena betreten, wo DJ Bobo sie herzlich begrüßte. Luca Giuriato und eine Assistentin aus seinem Team führte durch die Halle, wo die Vorbereitungen für die Show liefen.

Schon als das Programm um 19.30 Uhr losging, war die Stimmung überwältigend. Als dann um 20 Uhr DJ Bobo auf die Bühne trat, kochte der Saal endgültig vor Begeisterung. Die Kinder des TV Schiefbahn standen auf den Stühlen und waren völlig losgelöst von der ganzen Atmosphäre. Um 23 Uhr verließen alle überglücklich die Halle.

Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Aber Apfelkuchen spielt im Stück "Der Gott des Gemetzels" bei den Festspielen Schloss Neersen eine gewichtige Rolle. So gewichtig, dass die vier Schauspieler der Inszenierung schon seit Beginn der Proben vor fünf Wochen mit echtem Apfelkuchen proben.

Kein Wunder also, dass sie das an sich ja ganz leckere Gebäck nicht mehr sehen können. Vergangene Woche gab’s deshalb eine kleine Abwechslung: Kirschkuchen. Welche Folgen diese Ernährung auf die Figur der Darsteller hat, wird man bei der Premiere am kommenden Samstag sehen.

Dem Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen liegt die Arbeit der action medeor am Herzen. Mitte Dezember 2009 kassierte er zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Uwe Leuchtenberg eine Stunde an der Kasse bei dem dm-Drogeriemarkt in Tönisvorst für die gute Sache.

Die Einnahmen aus dieser Stunde spendete dm komplett an medeor. Am Freitag nun wurde Thomas Goßen als neues Mitglied der action medeor von Vorstand Bernd Pastors begrüßt.

Eine rot-weiße Warnbake auf der Ecke Gerhard-Hauptmann-Straße/ Gelderner Straße in St. Tönis sorgt für Verdruss. Das Teil steht seit Mitte Februar auf der Fahrbahn, da der Frost im vergangenen Winter die Pflasterung samt Unterbau beschädigt hat.

Viele Autofahrer, die in der Tempo-30-Zone zu flott unterwegs sind, sehen die Bake offenbar zu spät und weichen dann auf den Bürgersteig aus. "Dabei sind hier ständig Kindergarten- und Schulkinder unterwegs. Das ist doch sehr gefährlich", sagt Anwohnerin Elisabeth Struck.

Schon mehrfach habe sie bei der Stadtverwaltung um rasche Reparatur des Schadens gebeten - geschehen sei bis heute nichts. "Das ist leider so", bestätigt Wolfgang Schouten vom Tönisvorster Ordnungsamt. Besagtes Pflaster habe ein Sonderformat, das man erst habe bestellen müssen.

Die zuständige Firma habe den Liefertermin aber mehrfach verschoben. "Darauf haben wir als Stadt keinen Einfluss", sagt Schouten. Die Bake habe deshalb stehen bleiben müssen. In 14 Tagen habe die Firma aber nun endgültig die Lieferung versprochen - "und dann wird sofort repariert", betont Schouten.

Erst am vergangenen Freitag meldeten die Pfadfinder vom Stamm St.Hubertus Schiefbahn, dass sie mit 45 Kindern und 30 Leitern wieder ihr traditionelles Pfingstlager im eigenen Wäldchen "Plaates Boosch" aufgebaut hatten. Das Programm bot jedem Pfadfinder viel Spaß und vieles zum Ausprobieren.

So wurden unter anderem Kurse wie Fische räuchern, der Aufbau neuartiger Zeltformationen aus Kohtenplanen geübt, Befreiung der Stammesprinzessin, Kistenklettern, Wasserbomben werfen, Geschicklichkeitsparcour und das Wasserpistolenschießen angeboten. Abends legten vor großer Runde und beeindruckendem Lagerfeuer einige Kinder und Leiter ihr Pfadfinderversprechen ab.

An der Gottfried-Kricker-Schule in Anrath hat man in der vergangenen Woche die Zeit zurückgestellt. "Schule früher und heute" lautete das Motto der Projekttage, die auch vor der Kleider- und Frisuren-Ordnung keinen Halt machten: Die Jungs sollten ihre Haare aus dem Gesicht zurückkämmen, einen geraden Scheitel ziehen, das Ganze mit Zuckerwasser (oder Gel) fixieren.

Von den Lehrerinnen erwartete man einen Dutt. Nun, wer Rektorin Rita Schöndeling kennt, weiß, dass ihre Haarlänge für einen Knoten nicht langt. Sie bekam aber den wohlmeinenden Tipp ihrer Schüler: "Man kann die Haare heutzutage auch länger machen."

Bleiben wir noch kurz an Ort und Schule. Denn nicht vergessen darf man den historischen Einsatz, den Hausmeister Dirk Winkelmann während der Projektwoche leistete. Er ist jeden Morgen mit der alten Schulglocke aus Alleeschultagen durch die Flure der Gottfried-Kricker-Flure gegangen und hat mit ihrem Klang die Schüler aufgefordert, sich im Forum aufzustellen. Es ist aber ein Gerücht, dass er die Glocke in diesen WM-Zeiten gegen eine Vuvuzela eintauschen wird.

Zum Abschluss noch kurz zurück zu den Neersener Festspielen. Die hatten am Wochenende Pech und Glück zugleich. Am Samstag fiel nämlich die Generalprobe zum "Kleinen Lord" buchstäblich ins Wasser, die Schauspieler agierten in strömendem Regen.

Am Sonntag aber schien pünktlich um Festspiel-Auftakt die Sonne. "Es sieht so aus, als wenn wirklich der Sommer anfängt", sagte Intendantin Astrid Jacob mit einem strahlenden Lächeln. Und wir alle hoffen es mit ihr.

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