Willich: Städtische Energiefresser

Im Vergleich zu anderen Kommunen steht die Stadt Willich nicht besonders gut da. Es gibt jede Menge Spar-Potenzial.

Willich. Die Stadt Willich steht in Sachen Energieverbrauch nicht besonders gut da: Um die städtischen Gebäude zu heizen, wird gut ein Viertel mehr an Energie aufgewendet als im Durchschnitt anderer Städte. Klaus Klinkenberg, Leiter des Eigenbetriebs Objekt- und Wohungsbau, stellte den Energiebericht jetzt im Umweltausschuss vor.

Beim Energieverbrauch ist ein Auf und Ab zu beobachten: Wurden 2003 noch ziemlich genau 20 000 Megawattstunden verbraucht, betrug dieser Wert ein Jahr später knapp 17 000, um dann in den beiden Folgejahren auf 18 500 und 20 300 zu steigen. In 2007 ging dieser Wert wieder auf 18 700 zurück. Veränderte Witterungsverhältnisse wurden bei diesen Berechnungen bereits berücksichtigt.

Die einzelnen städtischen Gebäude schnitten dabei sehr unterschiedlich ab: Die Heizung im Anrather Gymnasium arbeitet besonders wirtschaftlich, dasselbe gilt für die Wekelner Grundschule und sogar für das altehrwürdige Gebäude der Schule Willicher Heide. Schlechte Werte haben die Kolpingschule in Willich und die Hubertusschule in Schiefbahn. "Der Stromverbrauch hat sich kontinuierlich erhöht - wir liegen hier im Vergleich zu anderen Kommunen im oberen Mittelfeld", erklärte Klinkenberg.

In den Obdachlosenunterkünften konnte der immens hohe Stromverbrauch gestoppt werden: Dort waren Zähler eingebaut worden, die mit Geld "gefüttert" werden mussten.

Beim Stromverbrauch schneiden vor allem die Realschule und die Förderschule schlecht ab. Klinkenberg geht davon aus, dass der Wert für die Förderschule durch die Umbaumaßnahmen und den Abriss des Lehrschwimmbeckens beeinflusst worden ist.

Und wie sieht es im neu errichteten Technischen Rathaus aus? "Es hängt am Trafo des Schlosses - in Kürze soll ein Zwischenzähler installiert werden", kündigte Klinkenberg an. Immerhin wird in den Willicher Rathäusern und Schulen mit Wasser vergleichsweise sparsam umgegangen. "Wir stehen hier sehr gut da." Allerdings: "In den Kindergärten wird sehr viel mit Wasser gematscht."

Während der Wasserpreis in den vergangenen Jahren nur leicht gestiegen ist, seien die Kostensteigerungen für Strom und Gas kräftiger ausgefallen. "Aber die Entwicklung der Kosten ist im Vergleich zu anderen Kommunen moderat - ein Zeichen dafür, dass die Stadtwerke uns günstige Tarife anbieten", erklärte Klinkenberg.

An Kohlendioxid habe die Stadt mit ihren Gebäuden 2007 rund 3400 Tonnen Kohlendioxid in die Luft geblasen: "Das ist schon ein stattlicher Wert", räumte Klinkenberg ein. Werden die Verbräuche und damit die Kosten künftig sinken? Klinkenberg warnte vor unrealistischen Illusionen: "Manches ist wünschenswert, aber aus finanziellen Gründen nicht leistbar."

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