Willich: Schals aus Filz sind ein Renner, Vogelhäuschen nicht

30 Aussteller zeigten Hobbykunst und Handwerk im Gründerzentrum. Käufer waren zurückhaltend.

Willich. Die Grenzen waren fließend zwischen Hobbykunst und Handwerk: Im Gründerzentrum zeigten 30 Aussteller, dass sie ein sinnvolles Hobby haben. Allerdings fiel es diesmal offenbar besonders schwer, Besucher zum Zücken ihrer Geldbörse zu bringen. Nicht alle Aussteller waren zufrieden.

Ulla Stewart aus Krefeld und Christiane Halungk aus Willich, Mutter und Tochter: "Wir treten auf solchen Märkten immer als Duo auf." Ihre Spezialität sind handgemachte Buchumschläge aus Seidenpapieren und Acryllacken, die an Antik-Leder erinnern.

Tochter Christiane zeigte unter anderem Inchies: 2,54 mal 2,54 Zentimeter große Quadrate mit liebevoll gestaltetem "Innenleben". "Hier bewegt sich nicht viel", klagte die Tochter am Samstag - eine Einschätzung, die nicht alle Kunsthandwerker teilten.

Andrea Göttschkes aus Mönchengladbach beispielsweise war mit dem Absatz ihrer Filzkunst zufrieden. "Vor allem die Schals laufen gut", freute sich die Zahnarzthelferin. Bei Wolfgang Busch aus Neersen schlug dagegen voll die Immobilienkrise durch: Seine Vogelhäuser erwiesen sich als schwer verkäuflich. "Zum Glück muss ich nicht davon leben", so der Referent aus der Telekommunikationsbranche.

Rainer Kranzen aus Mönchengladbach bot farbenfrohe Seidenschals an: Der Kommunalbeamte lässt seiner Kreativität freien Lauf und schwelgt nach Feierabend gern in Farben. Nicht nur für ihn ist das kreative Hobby Ausgleich zum Beruf.

Friedrich-Wilhelm Wahl suchte als Ruheständler ein neues Betätigungsfeld. Der Schlossermeister wählte weder Seidenstoffe noch Japanpapier, um seine kreative Ader auszuleben, sondern blieb dem Eisen treu. So schaffte er aus seiner Werkstatt in Mönchengladbach Kakteen herbei, die mächtig Rost angesetzt haben - als Kontrast dazu dienen die Stachel aus Edelstahl.

Wahl warb damit, dass es schlechtere Geldanlagen als seine Eisenkunst gebe: "Mit einem Totalverlust wie bei manchen Anlagen ist schon aufgrund des recht hohen Schrottpreises nicht zu rechnen", so der Schlossermeister augenzwinkernd.

Ebenfalls ein Rentner mit Ausstellungserfahrung: Wolfgang Smolarek aus Schiefbahn sorgte mit seinen pfiffigen Objektkästen für ein Schmunzeln auf den Gesichtern der Besucher, die gestern zum Glück in größerer Zahl kamen.

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