Willich: Platanendach und roter Nebel für den Kaiserplatz

Planung: Zwei Gestaltungsvarianten für den Bereich an der alten Feuerwache hat ein Aachener Ingenieurbüro vorgestellt.

Willich. Wird der Kaiserplatz radikal umgestaltet? Norbert Kloeters vom Aachener Büro "3+Freiraumplaner" stellte im Planungsausschuss zwei recht kreative Gestaltungsvarianten vor. Die Pläne werden jetzt in den Fraktionen diskutiert und anschließend der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Thema "Tiefgarage" ist ad acta gelegt worden, die Zahl der Parkplätze wird deutlich reduziert: 37 sehen die Planungen des Aachener Ingenieurbüros vor. Zurzeit sind es etwa doppelt so viele.

Der Bereich vor der alten Feuerwache zwischen Friedrichstraße und Peterstraße soll in ähnlicher Form erhalten bleiben. Durch Quer- statt Längsparken wird es dort jedoch mehr Stellplätze geben. Allerdings soll diese Verkehrsachse zur Einbahnstraße werden. Auf dem eigentlichen Kaiserplatz wäre Parken dann nur noch in beschränktem Maße gegenüber der Feuerwache erlaubt.

Den vorhandenen Bäumen auf dem Platz gibt Kloeters keine Chance: "Das Wurzelwerk liegt teils oberirdisch - einfach drauf pflastern geht nicht. Ein Gutachter hat den Bäumen zudem eine geringe Lebenserwartung eingeräumt."

Variante 1 sieht vor, den Kern des Platzes mit geschnittenen Platanen einzufassen. Nur vor dem Rathaus sollte das Blätterdach geöffnet werden. Ein besonderer Gag, der darauf hinweisen soll, dass Willich einst Schnapsbrennerstadt war: Ein Schlitz im Boden entlang des Platzes, aus dem zu bestimmten Zeiten künstlicher Nebel aufsteigt: "Nachts sollte dieser Nebel rot illuminiert werden", schlug der Planer vor.

Der Kernbereich des Platzes solle um zwei Stufen angehoben werden. Stableuchten könnten die Kronen der Platanen ins rechte Licht rücken. Als Belag empfahl Kloeters Betonwerkstein. Zum Verweilen könnten Bänke mit Laminatbeschichtung einladen.

Variante 2 ist weniger pflegeaufwändig. Bäume ohne regelmäßigen Schnitt säumen hier den Platz, eine nicht zu hohe Hecke soll den Blick auf die parkenden Autos verdecken, statt Nebelschlitz könnte es eine Wasserrinne geben - oder einen Hochzeitsbrunnen. Mögliches Material für die Platzgestaltung: schwarzblauer Klinker, kombiniert mit Betonwerkstein.

Jochen Kock (SPD) regte an, über beleuchtete Bänke nachzudenken. Günter Schumacher (FDP) interessierte sich für die Folgekosten. Die Technische Beigeordnete Martina Stall machte dazu aber keine Angaben. Baumreihe und Wasserrinne stellte Paul Schrömbges (CDU) als Gestaltungselemente in Frage, weil der Platz ohnehin sehr schmal sei. “ S.17

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