Willich: Häuser fallen aus dem Rahmen

Auch in Willich konnten während des "Tags der Architektur" ungewöhnliche Gebäude besichtigt werden.

Willich. In 182 nordrhein-westfälischen Gemeinden standen am Wochenende Haustür und Gartentor offen für Besucher. Am "Tag der Architektur" beteiligten sich auch zwei Bauherren und Architekten aus Willich: Am Grenzweg hat sich Ulrike Schmitz ein Traumhaus errichten lassen, auf dem Gelände von Stahlwerk Becker sorgte Oliver Wennmacher für architektonischen Pfiff:

Auf der Walzbergstraße 24 errichtete er ein energiesparendes Haus in Holzrahmenbauweise und mit klarer Architektursprache.

"Jeden Tag ein bisschen Urlaubsatmosphäre schaffen" - so könnte der Auftrag an das Architekturbüro Bröckers vom Grenzweg 66 gelautet haben.

Ulrike Schmitz ist als Reitstallbesitzerin der heimischen Scholle sehr verbunden und weiß ein anspruchsvolles Heim zu schätzen. Was bei dem Haus, das nur einen Stichweg erreicht wird, zunächst auffällt, ist die enorme Breite von 32 Metern.

Im Außenbereich, in landschaftlich sehr reizvoller Lage, entstand ein Gebäude, das streng nach den Regeln der Symmetrie konzipiert wurde. Rustikalen, aber auch mediterranen Charme verbreiten die weißen Blenden.

Die Wohnhalle in der Mitte des Baukörpers stellt den Mittel- und Höhepunkt dar. Das Wohnhaus mit Betriebsangehörigenwohnung mit knapp über 300 Quadratmetern Wohnfläche ist mit einer hellgelben "Wetterschutzhülle" versehen - auf eine zusätzliche Verklinkerung wurde ebenso verzichtet wie auf eine Unterkellerung.

Wer bei der Reitstallbesitzerin ein rustikales Ambiente erwartete, wurde angenehm enttäuscht: Schneeweiße Wände, glänzend schwarze Granittreppen, ein über drei Meter hoher Kaktus, das wirkt alles sehr geschmackvoll.

Norbert Rennen vom Architekturbüro Bröckers erntete gestern nur gute Kritiken.

Deutlich nüchterner: Das Bürohaus mit Werkstatt und Lager aus Holz von Oliver Wennmacher, Walzwerkstraße 24.

Der Architekt und Bauherr hat sich bewusst für einen Holzrahmenbau entschieden: "Die Energiekosten belaufen sich nur auf 40 Prozent von denen eines normalen Hauses."

Die Fassade der kubischen Baukörper ist großzügig verglast, als Verkleidung dient teilweise sibrische Lärche. Das kleine Stück Klinkerfassade war ein Zugeständnis an den historischen Standort.

Einen glänzenden Eindruck hinterlässt der Granitboden im Foyer. Übrigens: Oliver Wennemacher plant auf Anfrage als Architekt auch Häuser in Holzrahmenbauweise für andere.

Das angenehme Raumklima, die kurze Bauzeit und ökologische Aspekte hob er neben den günstigen Heizkosten besonders hervor.

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