Willich: Feste, Fotos und zwei Kugeln Eis

Neue Ansichten von Willich und jecke Begegnung in St.Tönis.

Willich/Tönisvorst. Man lernt nie aus! Das müssen sogar altgediente Grundschullehrerinnen nach 40 Jahren Lehrtätigkeit feststellen. Heidi Ruppert von der Grundschule an der Neersener Pappelallee ist eine, der Naturthemen am Herzen liegen. Sie kennt sich aus in Flora und Fauna. Mit ihren Schülern ging sie jetzt das Thema "Amsel" durch, wie sie leben, brüten, singen. Jahrelang hatte sie ihren Schülern beigebracht: "Fasse Jungvögel nicht an!" Aus Angst, diese könnten dann von ihren Vogeleltern nicht mehr gefüttert werden. Keine Sorge, hat nun aber der Naturschutzbund Heidi Ruppert aufgeklärt. Jungvögel, die aus dem Nest gefallen sind, würden von dem Amselpaar weiter versorgt. Heidi Ruppert lässt den mahnenden Satz aber trotzdem in ihrer Amselfibel. "Sicher ist sicher!"

Bleiben wir kurz bei Frau Ruppert, die, wie gesagt, 40 Jahre lang unterrichtet hat. Für ein solches Jubiläum gibt es aus Düsseldorf eine Urkunde. Bisher aber ist sie bei besagter Lehrerin nicht angekommen. Na, die Bezirksregierung wird ja wissen, wann die Ferien beginnen. Bis dahin ist die Kollegin ja noch in der Schule anzutreffen. Wäre doch schade, wenn jemand nach vier Jahrzehnten Schuldienst ohne verdiente Urkunde in den verdienten Ruhestand geschickt würde.

Unsere Stadt soll schöner werden. Unter diesem Aspekt hat die Willicherin Marianne Bieniek einen Brief an Armin Printzen von der Stadtverwaltung geschickt. Auslöser war ein Artikel in der WZ, in dem über eine "Couch aus Gras" berichtet wurde, die unter dem Slogan "Alles im grünen Bereich - Straelen am Niederrhein" vermarktet wird. Nun befindet sich auf dem Parkplatz an der Willicher Burgstraße hinter einer alten Mauer eine (nicht mehr sehr ansehnliche) Bank. Die Bank, so der Vorschlag von Frau Bieniek, könnte doch aufgemöbelt, hervor geholt und mit Efeu bepflanzt werden. "Den hätte ich aus unserem Garten reichlich zu verschenken", sagt die Willicherin. Und schon bald könne es dann einen neuen Slogan geben: "Bank im Efeu - Alles im grünen Bereich: Willich am Niederrhein".

Es ist still um ihn geworden. Gemeint ist der Prinz Karneval und seine Prinzessin. Gewiss, im Sommer und bei den heißen Temperaturen pflegen Karnevalisten nicht öffentlich aufzutreten. Und nachdem Lothar Vauth politisch abgetreten ist, nimmt er sich verdientermaßen auch eine karnevalistische Auszeit. Und doch ist er präsent. Nämlich im Wirichs-Jätzke. Dort hat man ihn so im Vorbeigehen entdeckt. Zwar nicht aktiv bei einem öffentlichen Auftritt in St. Tönis, sondern auf einem Farbfoto im Schaukasten des St. Töniser Karnevals-Komitees. Nicht belegen lässt sich das Gerücht, Prinzessin Jessica wäre im Dorf gesehen worden. Ohne Kostüm natürlich.

Öffentlich präsentiert wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Donnerstag das große und das kleine Prinzenpaar der letzten Session. "Wer feiert und lacht, ist immer im Recht" ist die Seite im Heimatbrief betitelt, die ein schwarz-weiß-Foto mit den Honoratioren der Vergangenheit ziert. Zu den schwarzen Anzügen der karnevalistischen Ministerialen hätten breite rote Schärpen die Herren ein wenig fröhlicher im Bild erscheinen lassen.

Eine feine Idee: Die Willicher CDU hat neue Ansichtskarten der Stadt drucken lassen. 15 Motive sind es, die in einer Auflage von 23 000 Stück erschienen sind. "Es wird Zeit, dass es vernünftige Postkarten von Willich gibt", so Wahlkampfleiter Christoph Heyes. Die Kandidaten zur Kommunalwahl werden die Karten in ihrem Wahlkreis verteilen. "Solche wertigen Werbemittel haben wir auch bei den vergangenen Wahlen gehabt", verrät Heyes. Da nur auf der Titelkarte die CDU angegeben ist, können die Karten wirklich von jedem Willicher benutzt werden - auch von Mitgliedern anderer Parteien. Abgebildet sind "Klassiker" wie das Neersener Schloss im Winter, Haus Broich bei Anrath, der grün angestrahlte Wasserturm im Stahlwerk Becker oder der Turm von St. Hubertus in Schiefbahn. Wer solche Karten an liebe Verwandte in Übersee verschicken will: Sie sind auch über das CDU-Parteibüro zu beziehen. Telefon 02154/4868585.

Die Gutenberg Buchhandlung in Tönisvorst spendiert jedem Schüler mit einem "sehr gut" in Deutsch oder Lesen auf dem Zeugnis ein Eis vom Italiener. Die Buchhandlung möchte mit dieser Geste die Freude aller Schüler, egal ob i-Dötzchen oder Abiturient, an der deutschen Sprache und dem Umgang mit ihr unterstützen. Jeder Schüler, der mit aktuellem Zeugnis und der entsprechenden Note in den Laden an der Hochstraße 27 kommt, bekommt einen Gutschein für zwei Kugeln von Fontanella.

Nachlese zum Schiefbahner Schützenfest: Das muss ganz schön hart gewesen sein, wie zumindest dem Spaziergänger bei einem Schaufensterbummel an der Hochstraße klar wird. Dort findet sich nämlich in einem Geschäft ein Skelett in voller Schützenmontur!

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