Willich: Ein Essen für arme Kinder

Das DRK- Seniorenzentrum serviert im Maxx einmal täglich eine warme Mahlzeit.

Willich. Eine warme Mahlzeit am Tag - das sollte in einer wohlhabenden Stadt wie Willich eine Selbstverständlichkeit sein. Vor allem, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. Doch leider sieht die Realität ganz anders aus.

"In Gesprächen mit Schulpraktikanten und Lehrern aus verschiedenen Willicher Schulen habe ich erfahren, dass in immer mehr Familien das Geld für diese warme Mahlzeit fehlt", berichtet Andreas Dinkelmann, Geschäftsführer des DRK-Seniorenzentrums Moosheide.

Mit Hilfe der Altenheim-Küche steuert er deshalb gegen: Seit einigen Wochen wird im städtischen Jugendzentrum Maxx regelmäßig ein warmes Essen serviert.

In den Sommerferien des vergangenen Jahres war das ambitionierte Projekt erfolgreich getestet worden. Doch um die warmen Mahlzeiten über einen längeren Zeitraum anbieten zu können, mussten zunächst einmal Sponsoren gewonnen werden. Das ist mittlerweile gelungen.

"2.800 Euro flossen in unseren Spendentopf, somit ist die Lieferung von Mahlzeiten bis nach den Sommerferien gesichert", erläutert Dinkelmann.

Das Jugendheim Maxx war für das Projekt ausgewählt worden, weil es sich in unmittelbarer Nähe zur Gesamtschule befindet. "Nach dem Unterricht treffen sich bis zu 20 Kinder und Jugendliche, um die von uns gelieferten Komponenten wie Kartoffeln oder Salat weiter lecker zu bearbeiten, den Tisch zu decken und gemeinsam zu speisen."

So werde auch um das Essen herum Kultur vermittelt. Da die Mitarbeiterinnen des Maxx die Jugendlichen kennen, sei zudem dafür gesorgt, dass wirklich Bedürftige in den Genuss der Mahlzeit kommen.

"Am liebsten würden wir das Mittagessen direkt in den Schulen servieren, wenn damit nicht eine Stigmatisierung der Kinder und Jugendlichen verbunden wäre", führt Dinkelmann weiter aus. "Wenn wir ein gutes Verteilsystem wüssten, das sie nicht stigmatisiert, dann würden wir es gerne nutzen."

Schon jetzt haben einige andere Jugendzentren Interesse an dem Projekt gezeigt. Auch sei in Gesprächen mit Jugendamt-Mitarbeitern und Lehrern ein weiter steigender Bedarf festgestellt worden, sagt Dinkelmann. Er möchte die Aktion deshalb ausbauen, sucht dafür noch Sponsoren.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann mit Andreas Dinkelmann unter Telefon 02154/491600 Kontakt aufnehmen. Er ist auch per E-Mail erreichbar: [email protected]

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