Willich: Ärzte wollen Mohammeds Bein retten

Für das Hammer Forum holten die Willicher Malteser einen elfjährigen Jungen vom Flughafen in Frankfurt ab.

Willich. Der kleine Mohammed ist eines von 19 Kindern aus dem Jemen, die nach einem langen Flug am Frankfurter Airport gelandet sind. Der Junge aus Sanaa ist erst geschätzte elf Jahre alt, aber er ist schwer verletzt. Nach einem Autounfall erlitt er eine Knochenentzündung im rechten Schienbein, eine Diagnose, mit der er in seiner Heimat möglicherweise das Bein verlieren würde.

Glück im Unglück: Mohammed hat er mit Hilfe des Hammer Forums die weite Reise nach Deutschland aufnehmen können, damit er im Willicher Katharinen-Hospital behandelt werden kann.

Die Hilfsorganisation Hammer Forum bemüht sich seit vielen Jahren intensiv um humanitäre medizinische Hilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. Ziel ist, es zum einen, die medizinische Versorgung der Kinder vor Ort auszubauen, aber auch die Kinder, die in ihrem Heimatland nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können, nach Deutschland auszufliegen.

Die Willicher Malteser unterstützen das Hilfswerk seit mehreren Jahren, indem sie die Kinder kostenlos am Flughafen in Empfangen nehmen und sie dann nach Willich bringen. Diese Einsätze sind jedoch für die Ehrenamtler etwas Besonderes. "Es ist ein ergreifendes Gefühl, wenn die Kinder nacheinander aus dem Flugzeug getragen werden. Man will ihnen einfach nur helfen", erklärt Dietmar Vander vom Malteser Hilfsdienst in Willich.

Während Vander schon mehrfach den Weg nach Frankfurt gemacht hat, ist es für Judith Winkens-Nothers und Stefan Mehlem der erste Transport dieser Art. Stefan Mehlem half mit, die Kinder aus dem Flugzeug zu tragen, während Judith Winkens-Nothers sich des kleinen Mohammed annahm.

"Am deutlichsten ist mir das Bild vor Augen geblieben, wie sich dieses kleine Bündel Mensch nach der Übergabe an uns direkt an meinen Kollegen geklammert hat", erzählt die junge Frau. "Man sah eigentlich nur Decke und ein verschreckt schauendes Augenpaar." Womit sie nicht gerechnet hatte: "Er war so leicht, dass sogar ich als Frau ihn ohne Probleme tragen konnte."

Der kleine Mohammed erwies sich als tapfer und taute schnell auf. Er ermunterte sogar seine Begleiter zu einer Art Sprachunterricht. "Es gibt in einer Begleitmappe die wichtigsten Fragen und Antworten. Er fand jedoch unsere Versuche "Guten Morgen!" zu sagen, höchst amüsant", erklärt Winkens-Nothers lächelnd. Mohammed wurde wohlbehalten ins Katharinen-Hospital gebracht, wo sich Ärzte und Pfleger um ihn kümmern.

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