Willich: „Da war Musik und Power drin“

Bundeswehr: Das Musikkorps begeisterte 520 Gäste in Willich mit Musik aus Film & Fernsehen.

Willich. Man war mittendrin im Bandenkrieg und Liebesdrama der "West Side Story". Dann hörte man Peitschenhiebe, als Winnetou auf Pferd Iltschi durch die Prärie ritt. Film-Sequenzen waren zwar nicht zu sehen, aber das 60-köpfige Musikkorps der Bundeswehr machte durch sein meisterliches Spiel auf höchstem Niveau die Geschichten greif- und somit erlebbar. 520 Besucher in der Jakob-Frantzen-Halle in Willich dankten dafür mit Szenenapplaus und lang anhaltendem Beifall zum Schluss.

"Super, ich bin zum ersten Mal bei solch einem Konzert, habe es nicht bereut", sagte die St.Töniserin Marianne Thomas (59). Ihre Freundin Luise Holtermann, die im St. Töniser Akkordeon-Orchester spielt, hatte sie zum Besuch überredet.

Die Kommentare waren nach dem über zweistündigen Spiel der Berufsmusiker ausnahmslos positiv. "Da war Musik und Power drin", waren der Willicher Löschzugführer Theo Heyes genauso angetan wie der Landtagsabgeordnete Uwe Leuchtenberg aus Vorst: Mit Ehefrau Susanne saß er wie Willichs Bürgermeister-Paar Maria und Josef Heyes ("Das war ein musikalischer Hochgenuss") in der ersten Reihe.

Klarinetten, Flöten, Trompeten und Oboen nahmen die Besucher mit auf einen Streifzug durch die Jahrhunderte. Egal ob zur Musik von Richard Wagner, Leonard Bernstein, des vor allem aus den Edgar Wallace- und Karl-May-Filmen bekannten Musikschreibers Martin Böttcher oder sogar beim abschließenden "Thriller" von Michael Jackson: beeindruckend war das Zusammenspiel des gesamten Instrumentariums.

Oberstleutnant Walter Ratzek konnten sich auf seine Bläser, darunter auch zwei weibliche Berufsmusiker, einmal mehr verlassen. Auch einige seiner Korps-Mitglieder waren im Vorfeld unter die Komponisten gegangen, hatten die Lieder und Madleys zusammengestellt und so für das große und imposante Sinfonieorchester spielbar gemacht.

"Sie kennen doch bestimmt DSDS, aber auch DSDR?", wies Dirigent Walter Ratzeck auf den Vorjahres-Wettbewerb "Deutschland sucht den Reservistenmarsch" hin. Auch diesen Wettbewerb gewann mit Schlagzeuger Sebastian Middel ein Musiker seines Korps. Diese Komposition wurde ebenso gespielt, wie der Radetzky-Marsch als Zugabe. Mucksmäuschenstill war es dabei in der Halle. Für das Publikum war das präzise und teilweise atemberaubende Spiel der Bundeswehrsoldaten ein Erlebnis.

Es war im Jahr des tausendjährigen Bestehens von Anrath ein Benefizkonzert, dessen Erlös der Anrather Gottfried-Kricker-Stiftung zugute kommt. Susanne Purath, in der Stadtverwaltung im Bereich "Steuerung und Kommunikation" tätig, schrieb die Summe auf den symbolischen Scheck: 5379 Euro. Bürgermeister Heyes übergab ihn an den Geschäftsführer der Stiftung, Willy Kerbusch.

Die Stiftung ist nach dem ehemaligen Anrather Ehrenbürger und Bibliothekar Dr. Gottfried Kricker benannt. Aus dem Zinserträgen des Stiftungskapitals werden regelmäßig Stipendien für Anrather Schüler oder Studierende gewährt und auch die Anrather Schulen bedacht.

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