Wertstoffe und eine Gratis-Wurst

Recycling: In Münchheide wurde der neue Betriebshof eröffnet.

Willich. Auf Neudeutsch dürfte von einer "Win-win-Situation" die Rede sein - alle profitieren: Annelene und Heinz Osterath stellten die 4500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung, investierten 450 000 Euro überwiegend in deren Befestigung. Die Entsorgungsfirma Lankes aus Brüggen betreibt dort ab sofort den Wertstoffhof der Stadt Willich. Die zahlt den Grundstückseigentümern eine Pacht und der Firma Lankes ein Entgelt.

Bürgermeister Josef Heyes wies darauf hin, dass alle Willicher Bürger etwas vom Werkstoffhof haben, sogar die, die ihn nicht in Anspruch nehmen: Je mehr Abfall zur Entsorgung gebracht, statt abgeholt wird, desto niedriger sind die Entsorgungsgebühren für die Allgemeinheit.

Unter den zahlreichen Besuchern, die am frühen Samstagnachmittag anlässlich der offiziellen Eröffnung der Wertstoffhofes bei Gratis-Bratwurst und deutscher Schlagermusik mit der Herbstsonne um die Wette strahlten, waren auch viele Kommunalpolitiker. Ralf-Hasso Sagner (CDU) registrierte als erster Vorsitzender des Umweltausschusses eine erfreuliche Entwicklung: "Wir haben uns permanent gesteigert im Bezug auf unweltfreundliche Lösungen."

Jörg Look, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Lankes, geht davon aus, dass mittelfristig drei Mitarbeiter auf dem Recyclinghof arbeiten werden: "Das hängt aber davon ab, wie dieses Angebot angenommen wird.

Bürgermeister Josef Heyes kam mit kleiner Verspätung, weil er einen Einsatz als Fahrer des Bürgerbusses hatte. Und er brachte etwas mit für den Container mit der Aufschrift "Papier/Pappe": Verpackungsmaterial, das einfach wild entsorgt worden war. Er beschrieb in seiner Ansprache den Trend weg vom Hol- und hin zum Bring-Dienst: "Das wirkt sich auch positiv auf die Abfallgebühren aus."

Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die kommunalen Abgaben in Willich vergleichsweise günstig sind: Eine vierköpfige Musterfamilie im eigenen Haus zahlt 1031 Euro im Jahr - geringfügig billiger ist’s nur in Ratingen: "Aber für 13 Euro Unterschied lohnt sich der Wegzug aus Willich nicht", scherzte Heyes, der nicht unerwähnt ließ, dass in Mönchengladbach und Moers über 1500 und in Neukirchen-Vluyn sogar mehr als 1900 Euro fällig werden. 21 Container und ein Schadstoffmobil, eine Papier- und eine Kartonpresse warten jetzt in Münchheide gegenüber der Jet-Tankstelle darauf, möglichst ausgelastet zu werden.

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