Verhagelte „Bütt“-Bilanz gefährdet den Haushalt nicht

Wegen des katastrophalen Sommers kam nur rund die Hälfte der kalkulierten Besucherzahl ins Freibad.

Willich. Der miese Sommer hat dem Freibad der „Bütt“ die Bilanz verhagelt: Statt der kalkulierten 50 000 kamen nur 25 641 Besucher (die WZ berichtete). Hat dies stark negative Auswirkungen auf den ohnehin angespannten Haushalt der Stadt?

Kämmerer Willy Kerbusch sieht dies nicht so dramatisch. „Ich habe im Moment zwar noch keine genauen Zahlen vorliegen, kann aber jetzt schon sagen, dass der Besucherrückgang nicht so stark durchschlägt“, sagt er. Denn die schlechte Freibad-Saison habe umgekehrt zu einem stärkeren Andrang im Hallenbad geführt. Badleiterin Simone Küppers und ihr Team hätten dazu gute Angebote für die Besucher gemacht. Außerdem habe man Personalkosten sparen können, da im Freibad weniger Aushilfen benötigt wurden.

Laut Kerbusch müsse man mit den Öffnungszeiten flexibel auf das Wetter reagieren. So sei es schlicht zu teuer, das Freibad nur deshalb länger offen zu halten, weil noch einmal ein oder zwei warme Tage wie am vergangenen Wochenende angekündigt werden. „Das rechnet sich nicht.“

Auf der anderen Seite hatte „Bütt“-Chefin Simone Küppers bereits angekündigt, im nächsten Jahr eventuell vor dem 1. Mai die Freibadsaison zu eröffnen. Grund: In den vergangenen Jahren gab es oft einen sehr warmen Frühling.

Das beste Freibad-Jahr in der „Bütt“ war 2003 mit über 78 000 Besuchern. Mit deutlichem Abstand dahinter folgt 2009 mit 58 400 Besuchern.

Klar ist für Kerbusch auf jeden Fall: Die Freibad-Bilanz wird nicht den Haushalt gefährden. An dessen kritischer Situation habe sich leider nichts geändert: Bisher lägen kaum Steuerbescheide der Unternehmen für 2010 vor. Weiterhin ist er auf Dispo-Kredite in Höhe von über 30 Millionen Euro angewiesen, um die laufenden Kosten decken zu können. Kerbusch will aber nochmals vier bis sechs Wochen abwarten, ehe er darauf reagiert. WD

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