Willich Verfolgung in Wekeln: Fahrer wieder auf freiem Fuß

Polizei in Neuss leitet Ermittlungsverfahren gegen Mann irischer Herkunft ein.

Willich: Verfolgung in Wekeln: Fahrer wieder auf freiem Fuß
Foto: Titz

Streifenwagen in den Straßen, Polizisten, die Grünanlagen durchsuchen und in Gärten spähen, ein Spürhund, der die Fährte aufnimmt, Nachbarn, die per Whatsapp und vor der Haustüre erschrocken Neuigkeiten austauschen und darüber ein kreisender Polizeihubschrauber, der viel lauter war, als sein Name „Hummel“ andeutet: Die unruhige Lage in Wekeln, die mehr an Szenen aus dem ARD-Großstadtrevier in Hamburg als an das ländlich-familiäre Wohnen am Niederrhein erinnerte, ist von vorgestern. Die Verfolgung eines mit vier Männern besetzten Wagens von Neuss bis Willich ist jetzt eine Ermittlungsakte.

Am Freitag ging alles wieder seinen gewohnten Gang. Auch in der Dienststelle der Kreispolizeibehörde des Rhein-Kreises Neuss. Dort hatte die beiden festgenommenen Männer irischer Abstammung die Nacht im Gewahrsam verbracht.

Am Freitag wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Das hat Daniela Dässel, Pressesprecherin der Polizeibehörde, auf WZ-Nachfrage bestätigt. Dem Fahrer werden Verkehrsstraftaten zur Last gelegt. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen, deren Ergebnis noch aussteht. Möglicherweise hatte er sich einer Kontrolle durch die Polizei entziehen wollen, weil er unter dem Einfluss von Betäubungsmittel ans Steuer gesetzt hatte.

Donnerstagnachmittag war Zivilbeamten in Dormagen ein schwarzer Saab mit irischem Kennzeichen aufgefallen. Vier Männer waren in dem Wagen auf der A 57 Richtung Krefeld unterwegs. Dann fuhr er in Neuss ab. Die Polizisten entschlossen sich, Fahrer und Beifahrer zu kontrollieren. Doch bevor Anhaltezeichen gegeben werden konnten, gab der Fahrer Gas. Die Verfolgungsjagd, bei der der Fahrer des Saab mehrmals rote Ampeln ignorierte, endete in Wekeln in einer Sackgasse. Die Männer flüchteten zu Fuß weiter.

Der Fahrer wurde zuerst gestellt. „Seine Identität steht fest“, sagt Daniela Dässel. Deutsch habe er nicht gesprochen. Ob er auch der Halter des Wagens ist, wird noch ermittelt. Gegen den Mann irischer Abstammung wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der zweite Mann konnte nach dem Hinweis eines Anwohners festgenommen werden. Der Zeuge hatte den Flüchtigen in einem Garten entdeckt. Auch dieser Mann ist irischer Abstammung. Auch bei ihm besteht der Verdacht, dass er Betäubungsmittel zu sich genommen hat. Es gab Hinweise aus der Bevölkerung auf zwei weitere Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren.

Zu dem Großaufgebot der Polizei mit Streifen, Hubschrauber und Suchhund sagt Pressesprecherin Daniela Dässel: „Der Hubschrauber ist praktisch im Einsatz. Von dort aus hat man den Überblick.“ Man müsse bei solchen Einsätzen nicht immer mit dem Schlimmsten rechen. Es könne sich eben auch um einen Fall handeln, bei dem sich jemand einer Kontrolle entziehen wolle, weil er beispielsweise Drogen konsumiert hat.

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