Tönisvorst: CDU kämpft gegen „rote Insel“

Jörg Geulmann (35) ist neuer Chef der Tönisvorster Christdemokraten. Er löst Reinhard Maly ab.

Tönisvorst. Kurz war der Handschlag und kühl die Begegnung beim Parteitag des CDU-Stadtverbandes zwischen dem scheidenden Vorsitzenden Reinhard Maly und dem Fraktionsvorsitzenden Horst von Brechan. So groß waren in der Vergangenheit die Differenzen zwischen den beiden gewesen. Dennoch betonte Maly: "Ich mache freiwillig den Weg frei für einen Neuanfang."

Und der soll mit einer Mischung aus jungen und erfahrenen Vorstandsmitgliedern gelingen. Erwartungsgemäß wurde der 35-jährige Jörg Geulmann zum neuen Chef der 277 Unionsmitglieder gewählt. Beisitzer Jochen Moors ist mit 31 Jahren das jüngste Mitglied des neuen Vorstandes, ihm folgen Schatzmeisterin Anja Müller (35) und die neue Geschäftsführerin und Krefelder Standesbeamtin Denise Langer (37).

Jörg Geulmann hatte kurz vor seiner Wahl (73 Ja-, sechs Nein-Stimmen, drei Enthaltungen) ein wichtigstes Ziel seiner Arbeit neben mehr Bürgernähe und offensiverer Unionspolitik genannt: "Die rote Insel Vorst muss vom Schwarzen Meer überflutet werden." Zu sehr wurmt die Parteimitglieder die Vorster Dominanz durch Uwe Leuchtenberg (MdL).

84 Stimmberechtigte kamen in den Mertenshof. Darunter auch der neue Tönisvorster Bürgermeister Thomas Goßen. "Es war für immer nicht immer einfach, den eigenen Kurs zu finden", bedankte er sich bei den Wegbegleitern - insbesondere seinem Vorgänger Albert Schwarz, der für eine "ordentliche, geräuschlose Amtsübergabe ohne jeglichen Misston" gesorgt habe: "Gemeinsam werden wir die kommenden schweren Aufgaben schultern."

Horst von Brechan bezeichnete das neue Stimmenverhältnis im Rat als schwierig: "Erstmals seit 15 Jahren brauchen wir zukünftig zwei Partner, um die Mehrheit zu erhalten." Jetzt könne es bei der Tönisvorster Partei zu einem Neuanfang und zu einem Grundstein für die Kommunalwahl 2014 kommen: "Wir wollen dann wieder die 40 Prozent-Grenze überschreiten."

Von Brechan bedankte sich bei Reinhard Maly für seine Arbeit, sprach von einer für Tönisvorster Verhältnisse langen Zeitraum seines über sechsjährigen Tätigkeit als Vorsitzender: "So ist das in der Demokratie: in der Partei bekommt man Macht und Mandat nur auf Zeit verliehen..."

Maly bedankte sich bei Albert Schwarz, wünschte dem neuen Vorstand viel Erfolg und eine "gute Hand bei seiner politischen Arbeit." MdB Uwe Schummer zeigte sich als Gast zuversichtlich, dass dies gelingt: "Die Tönisvorster CDU war schon immer eine starke Truppe."

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