Tönisvorst: „Der Bürgermeister muss als Chef mehr durchgreifen“

Interview: Seit einem Jahr ist Peter Lambertz Fraktions-Chef der UWT. Er sieht den Umbruch als geschafft an.

Tönisvorst. Seit einem Jahr ist er im Amt, das im Übrigen alles andere als leicht ist: Seit der Kommunalwahl im vergangenen Jahr führt Peter Lambertz die Fraktion der Unabhängigen Wählergemeinschaft Tönisvorst (UWT).

Neben den personellen Umwälzungen im Verein hatte die Fraktion mit herben Verlusten bei der Wahl zu kämpfen. Wo steht sie heute? Wo will sie hin? Die WZ sprach mit Peter Lambertz.

Peter Lambertz: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es soviel Arbeit ist. Das hat auch damit zu tun, dass ich vorher keinen Einblick in die Arbeit des Fraktionsvorsitzenden hatte. Mittlerweile läuft es, auch die Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionskollegen klappt sehr gut. Alle sind offen für Fragen.

Lambertz: Was wir durchbekommen haben, war, dass es keine Steuererhöhung gegeben hat. Ich denke auch, dass die interfraktionelle Zusammenarbeit deswegen so gut funktioniert, weil es keine absolute Mehrheit gibt.

Lambertz: Das würde ich sagen. Wir haben fünf junge Leute dazubekommen, außerdem auch einige Ältere. Es ist nicht so einfach mit der Motivation. Aber das Arbeitsklima ist gut. Jetzt sind alle beteiligt, was nicht immer so war. Obwohl mein Vorgänger Franz Kersten hervorragende Arbeit geleistet hat. Was er vorbereitete, war immer tip top.

Lambertz: Der gesundheitliche Ausstieg unseres Vorsitzenden Frank Holzki hat schon geschmerzt. Über Franz Kersten habe ich gerade gesprochen. Anderen dagegen weint man keine Träne nach.

Lambertz: Die Stadtverwaltung muss noch effektiver arbeiten, noch leistungsorientierter werden. Die neuen Strukturen dort sind annehmbar. Generell gilt: Unsere Arbeit ist manchmal zu unspektakulär. Wir arbeiten daran, das zu ändern. Was wir auf jeden Fall nochmal stärker kommunizieren wollen: Unsere Fraktionssitzungen sind nach wie vor öffentlich. Jeder kann montags um 19 Uhr ins Alte Rathaus kommen. Unser Fraktionszimmer ist im zweiten Stock. Da geht es nicht nur um die UWT, sondern auch um die ganz normalen Sorgen und Nöte.

Lambertz: Ich bin mit ihm ganz zufrieden. Er müsste aber mehr Entscheidungsfreudigkeit zeigen. Probleme werden verschoben und vertagt. Da muss er als Chef mehr durchgreifen.

Lambertz (lacht): Da ist ja immer die Frage: Wer geht zuerst auf wen zu? Da hat ja jeder seinen Stolz. Zunächst sind wir einmal Mitbewerber, ganz klar.

Lambertz: Nein, Michael wohnt ja auch nicht mehr zu Hause. Ich hatte mir die Zusammenarbeit schwieriger vorgestellt und war auch nicht glücklich damit, dass er gewählt wurde. Aber das funktioniert. Wir telefonieren recht häufig miteinander.

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