Tierhaltung: Ein Problem stinkt ganz gewaltig

Das Ordnungsamt ist machtlos gegen Schmutzfinke, die die Haufen ihrer Hunde am Wegesrand liegen lassen.

Vorst. Ferdinand Radomsky stinkt’s. "Die ganze Stichstraße ist voll mit Hundekot. Das ist richtig ekelhaft." Radomsky wohnt am Dommesweg in Vorst. Am Rand des Verbindungsweges zwischen dieser Straße und der Kokenstraße liegen unzählige Hundehaufen. "Es ist eine Unverschämtheit, wie viele Hundehalter sich nicht an die Ordnung halten", empört sich der Anwohner. Unkraut zupfen oder sonstige Arbeiten am Weg mache er schon gar nicht mehr, weil er sich so sehr ekele.

Vor mehr als einem Jahr hat sich Radomsky schon einmal beim Tönisvorster Ordnungsamt über die fiese Verschmutzung beschwert. Daraufhin habe er einen Brief von Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten bekommen. "Er hat nett geantwortet, konnte mir aber nicht helfen", sagt Radomsky (Foto rechts).

"In einem solchen Fall kann die Stadt nichts machen", erklärt Schouten. "Es liegt an den Hundebesitzern, die Wege und Wiesen sauber zu halten." Die Reinigung der Wege gehöre nicht zu den Aufgaben der Stadt - auch wenn viele dächten, sie sei über die Hundesteuer abgedeckt. "Das stimmt nicht. Soweit Hundekot bei der regulären Straßenreinigung entfernt werden kann, ist das kein Problem. Aber an unbefestigten Wegen und auf Wiesen gibt es keine regelmäßige Reinigung."

Auch auf Kinderspielplätzen und zum Beispiel an der Gerkeswiese lägen jede Menge Haufen. Soweit es gehe, kümmere sich der Bauhof darum, reinige ab und zu bestimmte Wege. "Am Verbindungsweg habe ich noch nie jemaden gesehen", sagt Radomsky.

Schouten hat keine Lösung für das Problem parat. "Dazu haben wir auch nicht genügend Leute - theoretisch müssten wir rund um die Uhr kontrollieren." Zwar gingen regelmäßig zwei bis drei Ordnungsdienstler umher und kontrollierten die Tönisvorster Herrchen und Frauchen auf ihren Spazierwegen - seit Mai 2006 sogar nachts. "Aber sobald sie da stehen, nehmen die Hundebesitzer den Dreck mit", sagt Schouten. Deshalb sei die Stadt auch auf Anwohner angewiesen.

"Ich könnte die Hundebesitzer ja anzeigen", sagt Radomsky. "Aber ich lege mich doch nicht auf die Lauer und warte, bis ein Hund sein Geschäft verrichtet."

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