Streit um Hundewiese: Ein Platz für Tiere

Die Vierbeiner sollen nun ein Gelände im Stahlwerk Becker nutzen können. Die SPD stimmte im Ausschuss dagegen.

Willich. Die geplante Hundewiese an der Moltkestraße wird es nicht geben. Statt dessen beschloss der Umweltausschuss, eine 20 000 Quadratmeter große, nicht eingezäunte Hundefreilauffläche am Stahlwerk Becker einzurichten. Die Verwaltung geht von Investitionskosten in Höhe von 6220 Euro sowie von Unterhaltungskosten von jährlich 7620 Euro aus. Die SPD sprach sich gegen diese Lösung aus.

Im Vorfeld hatten sich Anwohner der Moltkestraße beschwert. Hinzu kam, dass der Verein „Tierschutz für Willich“ personell und finanziell nicht in der Lage ist, die Hundewiese zu betreiben. Die frühere Umweltausschuss-Vorsitzende Hubertine Engels (CDU) begrüßte, dass es nach siebenjähriger Diskussion endlich zu einer Lösung komme.

Die Technische Beigeordnete Martina Stall erklärte, warum die neue Freilauffläche, die inoffiziell von vielen Hundebesitzern bereits genutzt wird, nicht unerhebliche Kosten verursacht: „Wir müssen, ähnlich wie bei Kinderspielplätzen, aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht wöchentlich kontrollieren. Das ist personalintensiv.“

„Wir sind nicht so begeistert von der neuen Idee“, erkärte Rosemarie Theisen (SPD). Und weiter: „Uns war suggeriert worden, der Verein Tierschutz für Willich übernehme alles außer der Verkehrssicherungspflicht.“ Eine Hundewiese sei auch nicht zwingend notwendig. „Dass wir in Zeiten knapper Finanzen hierfür Geld ausgeben, kann ich meinen Wählern nicht vermitteln“, erklärte Theisen und fügte hinzu: „Die SPD ist jetzt raus aus der Nummer, wir sind jetzt ganz offiziell dagegen.“

Der Ausschuss-Vorsitzende Guido Görtz (CDU) warb für die nun beschlossene Lösung. Er erinnerte daran, dass der Platz an der Moltkestraße nur eine Übergangslösung gewesen wäre.

Außer der SPD stimmten alle dafür, die Hundefreilauffläche am Rande des Stahlwerks einzurichten. Bürger hatten sich zuvor zu Wort gemeldet und eine solche Fläche als unnötig bezeichnet. „Wofür brauche ich in dieser ländlichen Lage eine Hundewiese?“, fragte eine Hundebesitzerin.

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