Stadtgeflüster Willich/Tönisvorst: Langsam fahren – Kinderwagen!

In St.Tönis weist ein Schild auf ein neugeborenes Kind hin.

Willich/Tönisvorst. Vielerorts werden Wäscheleinen an die Fassade gehängt und mit bunten Stramplern bestückt, um die Ankunft eines neuen Erdenbürgers öffentlich zu machen. Sehr originell ist in der Nachbarschaft an der Schelthofer Straße in St.Tönis der Kindersegen signalisiert worden. Vor einem Haus steht neuerdings ein Verkehrsschild mit einem Kinderwagen und dem Hinweis: "Situation geändert". WZ-Fotograf Friedhelm Reimann fand die Idee so gut, dass er das Schild en passant fotografierte und nun auf diesem Wege gemeinsam mit dem Stadtflüsterer herzlich gratuliert.

Das Ergebnis der Wahlen des Integrationsrates in Willich gab vor einigen Tagen der Deutsche Städtetag bekannt. Merkwürdig nur: In Willich hatte es eine solche Wahl gar nicht gegeben. Auf Nachfrage war zu erfahren, dass hinter der Meldung ein kleiner Irrtum steckt. Nicht über Willich, sondern über Wetter/Ruhr sollte berichtet werden.

Nochmal ein Blick zurück: Mehrfach hatte der Stadtflüster über die Stadteinfahrt nach Krefeld gespöttelt, wenn man aus Richtung Kempen kommend bei Schicksbaum auf der Kreisstraße 11 in die Seidenstadt einfährt. Dort war eine (ehemalige) Baustelle, die immer noch mit einem Tempolimit von 30 km/h verbunden war. Offenbar hatte da jemand vergessen, die Schilder abzubauen - oder sie einfach stehen gelassen. Es hat nur ein paar Wochen und einige Veröffentlichungen gedauert, bis das geändert war. So ist das halt mit Gottes Mühlen und der Bürokratie. Aber immerhin: Geht doch!

Eltern sind Eltern - das ist eine Binsenweisheit. Und sie stehen zu ihren Kindern. Das ist im Falle von Rolf und Annegret Giesen aus St. Tönis genauso. Die beiden sind die Eltern von CDU-Ratsherr Maik Giesen. Beide sind sogar in der gleichen Partei. Aber nicht mehr im gleichen Stadtverband. Sie sind ausgetreten. Warum? "Wegen des Umgangs des Herrn von Brechan (CDU-Fraktions-Chef Tönisvorst) mit unserem Sohn", begründet Rolf Giesen den Wechsel zum Stadtverband nach Kempen. Und beide seien nicht die einzige, die dies so gemacht hätten, betont er. Und hat auch Beispiele parat. Die aber hier nicht genannt werden sollen.

In der Vorwoche erzählte der Stadtflüsterer an dieser Stelle, dass in Willich immer noch Reklametafeln hängen, auf denen für die Zuhör-Tour von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers Mitte Januar in der Schiefbahner Kulturhalle geworben wird. Dass es noch unaktueller geht, stellt die SPD unter Beweis. An der McDonalds-Filiale in Willich-Münchheide haben wir noch ein Wahlplakat von Alexander Oerschkes entdeckt. Sie erinnern sich: Der war Bürgermeister-Kandidat der Willicher SPD bei der Kommunalwahl im August 2009. Oder sollte etwa schon feststehen, dass er auch bei der nächsten Wahl wieder antritt?

Das Geld liegt auf der Straße

Reden wir über eine momentane Boom-Branche. Nein, nicht über Öl-Multis oder Gold-Käufer, sondern über Salz-Händler. Genauer: Streusalz-Verkäufer. "Wir haben gerade einen Sattelzug gekauft, aber der Preis ist wirklich aberwitzig", stöhnt Bauunternehmer Jürgen Hamelmann. Seine Firma streut im Auftrag der Stadt die Straßen in Tönisvorst. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so einen harten Winter hatten."

WZ-Fotograf Friedhelm Reimann hat ein Problem: Seit einigen Tagen fehlt ihm ein Teil seiner Ausrüstung. "Ich habe bei einem Termin mein Makro-Objektiv liegen gelassen - weiß aber nicht mehr, bei welchem", bekennt der Vorster zerknirscht. Sein Ärger ist nachvollziehbar: Über 1000 Euro hat das Nikon-Objektiv gekostet. Wer also in den vergangenen Tagen a) Besuch von Friedhelm Reimann hatte und b) anschließend ein Kamera-Teil gefunden hat, möge sich in der Redaktion melden. Dringend.

Wir wechseln zum Thema Geographie. Erdkunde, oder, wie man früher sagte: Heimatkunde. Dass es hierbei schon mal redaktionelle Schwächen gibt, war letzte Woche zu beobachten. Da berichtete die WZ, dass die CDU Tönisvorst ihre Klausurtagung in Sachen Haushalt in Nümbrecht abgehalten hatte. Was stimmte. Was nicht stimmte war die Behauptung, dieser Ort befinde sich in der Eifel. Nein, er gehört zum Oberbergischen. Und wem war’s aufgefallen? Walter Schöler, früherer SPD-Bundestagsmann. Chapeaux, sagt der Flüsterer.

Bleiben wir in Klausur. Der Stadtflüsterer hat sich an den Karnevalstagen so einiges anhören können - auch, was einer Ratsfraktion nicht so gefallen hatte. Da war am Altweibertag der Bericht über die Sparvorschläge der CDU erschienen, der Ratsfrau Antje Wagner offenbar etwas sauer aufgestoßen war. Für die Fraktionsdame las er sich so, als habe die Stadt der Fraktion das Klausurwochenende in Nümbrecht bezahlt. Dies, so Wagner, sei falsch. Denn die Kosten haben die Teilnehmer selber übernommen - was der Stadtflüsterer gerne so weitergibt.

Aufregend ist es vergangenen Freitag für die St. Töniser Prinzengarde und die Treuen Husaren geworden. Sie traten live bei einer Übertragung im WDR-Funkhaus in Köln auf. 48 "Profikarnevalisten", so wurde dem Stadtflüsterer zugetragen, wurden auf der närrischen Bühne von den Moderatoren Stefan Verhasselt und Reinhard Krönert sowie von fast 2000Narren empfangen. Ohne mehrmalige Zugaben kamen die Gardisten nicht von der Bühne. "Ein besonders Erlebnis, welches wir so schnell nicht vergessen werden", sagte Marschall Rolf Köster. Wie spät die Karnevalisten übrigens aus Köln wieder in die Heimat zurückgekehrt sind, ist nicht bekannt. Man spricht darüber, dass in manchen Tönisvorster Bäckereien um diese Zeit schon Brötchen verkauft worden sind.

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