Stadtgeflüster: Unkraut, Gummis, Dentisten

Von einem eigentlich lammfrommen Schwan und uralten Vereinsmitgliedern.

Willich/Tönisvorst. Zigaretten aus Automaten - das kennt man ja. Auch Kondome sind so zu haben. Aber Fahrrad-Schläuche? Die können Radler jetzt auch nachts um 4 oder am Wochenende an der Lindenallee in Vorst ziehen.

Dort hat das Anrather Unternehmen Wingerath einen Ausstellungsraum für Fahrräder. Davor steht seit einigen Tagen ein Automaten mit Fahrradschläuchen. Für 6,50Euro kann man verschiedene Schlauchgrößen ziehen.

Fast 90 Seiten stark ist das Jahrbuch des TV Schiefbahn, das der Verein in diesen Tagen verschickt hat. Der Verein und seine Aktivitäten und Angebote im vergangenen Jahr wird darin ausführlich vorgestellt - manchmal auch auf sehr humorvolle Art.

So ist unter der Rubrik "Zahlen+Fakten" zu lesen, dass das älteste Mitglied 92 Jahre, das jüngste elf Monate alt ist. Laut Mitgliederverwaltung sei das älteste Mitglied allerdings schon über 300 Jahre alt - "wobei wir ernsthaft vermuten, dass es sich nur um einen Tippfehler handelt", wie es weiter wörtlich heißt.

Während man bei der Formulierung im Jahrbuch des TV Schiefbahn noch herzhaft lachen kann, muss man bei anderen Sätzen mindestens noch die Stirn runzeln. Werfen wir einen Blick auf die Tagesordnung des Willicher Planungsausschusses am Mittwoch.

Dieses Gremium beschäftigt sich mit einem "Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme zu gewerblichen Zwecken". So steht’s in der Vorlage. Verstehen Sie das? Manchmal möchte man mit Kabarettist Volker Pispers fragen: "Geht’s noch?"

Viele St. Töniser haben sich darüber gefreut, dass die alte Streuff-Mühle endlich wieder ihre Flügel hat.

Ein kleines Ärgernis scheint es aber dennoch zu geben: Rund um das Wahrzeichen wuchert das Unkraut, worüber sich ein kritischer Spaziergänger beim Flüsterer beklagt hat. Vor allem der Löwenzahn tut sich dabei hervor. "Der könnte ja mal beseitigt werden", so der Spaziergänger.

Auch im Konrad-Adenauer-Park in Willich sind viele Menschen zu Fuß unterwegs. Und die meisten davon scheinen mit dem bissigen Schwan, der kürzlich eine alte Dame attackiert hatte, keine Probleme zu haben. Gleich mehrere Anrufer in der WZ-Redaktion betonten nämlich nach dem Bericht: "Der Vogel ist lammfromm."

Nicht wirklich lammfromm ist dagegen der jüngste Spross der Anrather Familie Commans. Gerade mal 15 Monat alt ist Vincent, aber viele Kunden des Herrenausstatters kennen ihn schon. Nicht unbedingt persönlich, aber vom Hören.

Der Junge kann ganz schön laut sein. Woher hat er das? Von Vater Sebastian? Von Opa Friedhelm? "Ich weiß nicht so recht", sagt Mutter Vanessa Commans. "Meine Mutter sagt, da sei auch viel von mir dabei."

Wir wechseln in die Rubrik "Kurz berichtigt". Da hatte die WZ doch neulich gemeldet, dass die Willicher Altenhilfe bei ihrer Hauptversammlung einen neuen Vorstand wählen müsste. "Das stimmt nicht", sagt Rita Peitz, Geschäftsführerin des Vereins.

Es werde lediglich ein neuer Kassenprüfer gewählt. "Es wäre sehr freundlich, wenn Sie eine entsprechende Korrekturmeldung veröffentlichen würden." Kann man da noch nein sagen, wenn man so nett gebeten wird? Der Stadtflüsterer sagt: Nein.

Mit brennender Sorge hat der Stadtflüsterer in den vergangenen Monaten die Proteste der deutschen Ärzteschaft wegen der viel zu niedrigen Einkommen verfolgt.

Doch die Nachricht, die ihm da vor Tagen ins Haus flatterte, konnte ein ganz klein wenig beruhigen: Die deutschen Zahnärzte informierten sich nämlich in Willich über das Thema Implantologie.

Als Ort der Fortbildungsveranstaltung war, na, was glauben Sie - das Porschezentrum in Münchheide gewählt worden. Nebenbei hatten die Mediziner dort die Gelegenheit, die ausgestellten Sportwagen zu bewundern. Zumindest für die Zahnklempner wird der Flüsterer also noch keinen Spendenaufruf starten müssen.

Die Willicher CDU hat einen evangelischen Arbeitskreis gegründet. Was wiederum die heimische FDP erstaunt. Sie fragt, warum die CDU einen evangelischen Arbeitskreis gründet, nicht zugleich aber auch einen katholischen?

"Warum müssen evangelische Christen in der CDU besonders betreut werden?", will ihr Mediensprecher Ulrich Mischke wissen. Um hinterher beiläufig zu erwähnen, dass sich in der FDP solche Fragen nicht stellen: Dort seien alle Mitglieder gleichberechtigt, und der ökumenische Gedanke stehe im Vordergrund.

Mit Kirchenvater Martin Luther halten es die Vorster Schützen: Vor dem neuen Altenheim am Kandergarten soll demnächst ein junger Apfelbaum seine Wurzel ins Erdreich stecken und mit Pflege groß und kräftig werden.

So wünscht es sich die St. Sebastianus Bruderschaft. Dem Baum hatte die Bruderschaft bei der nationalen Apfelbaum-Pflanzaktion von Rewe gewonnen. Anlässlich der Umstellung aller Extra-Märkte auf dem Namen Rewe konnten sich gemeinnützige Vereine, Schulen und Kindergärten online um einen der 3300 Apfelbäume bewerben.

Daniel Albert, Marktmanager des ehemaligen Extra-Marktes Vorst, überreichte den jungen Baum an den 1. Vorsitzenden, Uli Loyen. Gepflanzt wird der Baum während des Schützenfestes am 11. Mai.

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