Stadtgeflüster: Kein Eis, kein Sprit, kein Autokorso

Der geplante Flashmob in Vorst vor der Eisdiele ging am Sonntag im Dauerregen unter.

Willich/Tönisvorst. Flashmob in Vorst — das war der Plan der Bürger-Junggesellen für Sonntagmittag; man wollte sich mit Sonnenschirm und Sonnenliege vor dem Eis-Sahne-Paradies am Marktplatz setzen und Eis essen. Doch der Plan fiel ins Wasser. Bei Regen kamen nur 30 junge Leute, meist Mitglieder und Freunde der Bürger-Junggesellen — mit Regen- statt mit Sonnenschirm und manche in Gummistiefeln statt in Sandalen. Nur die wenigsten hatten Strandutensilien dabei. Einer allerdings trug tapfer eine Badehose. Sven, ein Junggeselle, hatte am Sonntag Geburtstag. Er bekam ein Ständchen gesungen — vor dem Verzehr von Eis in der Eisdiele.

Man braucht eine Sondergenehmigung, um mit ihm auf öffentlichen Straßen zu fahren, denn der Big X 1100 der Firma Krone ist vor allem eins: groß und stark. Die 1100 steht für die Anzahl der Pferdestärken unter der Haube des größten Mais-Häckslers der Welt. Sein „Gebiss“ ist 14-reihig, ausgeklappt mehr als zehn Meter breit. 14 Reihen Mais macht er in einem Schwung ab und häckselt sie.

Perfekt abgestimmt auf die Bedürfnisse des landwirtschaftlichen Lohnunternehmens „P&P Coenen“ in Elmpt hat ihn die Firma Moerschen aus dem Gewerbegebiet Tempelshof. „Paul Coenen ist ein Wiederholungstäter“, sagt Moerschen-Inhaberin Jutta Schröer lächelnd. Vor sechs Jahren orderte er das Vorgängermodell Big X 1000. Seine Landmaschine gehörte zu den ersten der Welt in dieser Größe. Der Nachfolger ist der erste seiner Art, der in NRW ausgeliefert wurde. Für die Jungfernfahrt von St. Tönis bis Elmpt brauchte er anderthalb Stunden. Dafür ist er dann auf dem Feld sehr schnell.

Bei Fußball-Großereignissen in den vergangenen Jahren gehörte ein Autokorso durch den Willicher Kreisverkehr Bahnstraße/Parkstraße/St. Töniser Straße zu den festen Sieges-Ritualen. Bei der EM 2012 bleibt es dort auffällig ruhig. Grund: Polizei und Ordnungsbehörde sperren den Kreisverkehr großräumig ab, nur Fußgänger können ihn erreichen. „Nach dem Sieg der deutschen Mannschaft im ersten Gruppenspiel gab’s dort Krawalle, das Ganze wurde zu gefährlich, deshalb haben wir uns zu der Maßnahme entschlossen“, so Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Pech hatte der neue Tönisvorster CDU-Chef Michael Höhn: Ein fetter Wurm hatte sich in seinen Computer gebohrt und an sämtliche E-Mail-Adressen, die der 31-Jährige gespeichert hatte, ohne sein Wissen Reklame verschickt. Gewundert haben sich da vor allem politische Schwergewichte der Stadt Tönisvorst wie Hans-Joachim Kremser (SPD) und Jürgen Cox (Grüne), dass ihnen der neue schlanke Mann auf Seiten der Christdemokraten Werbung für Schlankheitspillen ins Haus schickte.

Das war ebenfalls Pech: Auf dem Biwak in St. Tönis in Richtung Tankstelle Markant blieb vor einigen Tagen ein Auto mit Spritmangel liegen. Also mussten die Beifahrer das Fahrzeug zur Tankstelle schieben. Der Stadtflüsterer war in der Nähe und hielt die Szene im Bild fest.

Vergeblich nach Mönchengladbach geradelt ist vor einigen Tagen der ehemalige Neersener FDP-Ratsherr Ulrich Mischke: Der angekündigte Tag der offenen Tür auf dem Verkehrslandeplatz war kurzfristig abgesagt worden, wie er von einer Restaurantmitarbeiterin erfuhr. Erst 2013, hieß es, sei an eine Neuauflage gedacht. „Typisch für diesen Betrieb. Vielleicht sollten die Verantwortlichen darüber nachdenken, das Gelände gemeinsam mit der benachbarten Trabrennbahn als Gewerbefläche zu vermarkten“, regt Mischke, bekennender Fluglärm-Gegner, an.

Mit dem Fahrrad unterwegs war die SPD Alt-Willich. Zu den über 20 Teilnehmern der Tour im Alter von sechs bis 76 Jahren zählten nicht nur Parteimitglieder, sondern auch Bürger mit Freude am Radfahren. Die Route führte von Willich über Streithöfe, Hardt, Schiefbahn nach Neersen. Ziel war die Eva-Lorenz-Umweltstation im Schlosspark, die zehn Jahre alt geworden ist. Aus diesem Anlass überreichten der SPD Vorsitzende des Ortsvereins Willich, Dietmar Winkels, zusammen mit dem Vorsitzenden der SPD Alt-Willich, Marcus Mülders, eine Spende zur Erweiterung des Stationsinventars.

Nicht zur Ruhe kommt die Orangerie im Neersener Schlosspark: Auf Betreiben der Nachbarn, die sich von Lärm und Gerüchen belästigt fühlen, mussten Tisch und Stühle im Außenbereich versetzt werden. Viele Fans des Gastronomiebetriebes der Familie Berini haben für das Theater kein Verständnis. „Warum lässt die Stadt nicht die Orangerie mit dem Kinderspielplatz im Park den Platz tauschen, um endlich zu einer Lösung zu kommen?“, fragt ein Leser auf der WZ-Homepage.

Der Gedanke ist nicht so abwegig: Nach dem alten Bebauungsplan ist im Bereich der Orangerie tatsächlich ein Kinderspielplatz vorgesehen, übrigens zum Teil auch auf dem heutigen Gartengelände des Anwohners, der sich so heftig gegen den Betrieb wehrt. Die entsprechende Gartenfläche soll er dem Vernehmen nach von der Stadt gepachtet haben.

Zum Schluss ein Orden. Den bekam Wilhelm Otto, Dichter und Bewohner des Hubertusstifts, im Rahmen des Schiefbahner Schützenfestes von König Frank Zlobinski überreicht. Er dankte Otto für seine Texte im Festbuch.

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