Stadtgeflüster: Ein Himmel voller Sterne

Mit schönen Aussichten am Himmel und am Boden beginnen die Geflüster-Meldungen dieser Woche.

Willich/Tönisvorst. Die aktuelle Wetterlage beschert den Willichern und Tönisvorstern in diesen Tagen herrliche Naturmotive: In der Nacht zu Sonntag war der Nachthimmel atemberaubend schön, weil so unendlich viele Sterne zu sehen waren. Und wer in den vergangenen Tagen schon frühmorgens an der Niers unterwegs war, konnte sich über einen seidigen Nebelhauch über Flusslauf und Uferwiesen freuen.

Es ist jetzt schon eine Weile her, dass an dieser Stelle über merkwürdige Umstände in der größeren Nachbarstadt gelästert wurde. Jetzt ist es mal wieder an der Zeit. Viele kennen die Baustelle an der St.-Anton-Straße, dort wo man über die riesige Grube seit Monaten einen früher nicht gekannten Blick auf die Dionysius-Kirche hat. Auf dem Platz, auf dem früher das Papst-Johannes-Haus stand, baut bekanntlich die Volksbank Krefeld eine neue Unternehmenszentrale. Seither läuft der Verkehr einspurig an dem Loch vorbei. Woran nichts auszusetzen wäre, liefe denn alles normal. „Aber“, so fragt sich mancher Autofahrer, „wann arbeitet denn da mal jemand?“ Oft genug staut sich der Verkehr über Hunderte Meter, während sich dort nichts so recht tun will.

Im Seidenviertel in St. Tönis scheint er sich wohl und zwischenzeitlich heimisch zu fühlen: Im Garten von Rudi Reiff an der Seidenstraße wurde wiederholt ein Prachtexemplar eines Goldfasans gesichtet, das bereits im Vorjahr dort auftauchte. Die Stadtgrenze zu Krefeld, der einstigen Samt- und Seidenstadt, verläuft nicht weit entfernt. Das lässt vermuten, dass er sich wieder auf Krefelder Stadtgebiet zurückgezogen hat; denn im Moment ist er mal wieder unsichtbar. Mit Goldfasanen ist es fast so wie mit dem Gold — man sollte beides nicht aus den Augen lassen.

Im Vergleich zur guten alten Tageszeitung soll das Internet ja angeblich viel schneller sein. Den Gegenbeweis treten im Moment die beiden Stadtverwaltungen in Willich und Tönisvorst an. Ruft man die Willicher Homepage auf, fällt der Blick als erstes auf Text und Siegerfoto des Wettbewerbs „Mission Olympic“. Der wurde allerdings schon Ende November entschieden. Und auf der Seite der Stadt Tönisvorst stammt die aktuellste Pressemitteilung vom 5. Dezember.

Bleiben wir noch kurz in der schönen neuen Welt des Internets. Kürzlich berichtete die WZ, dass mittlerweile viele Städte, Vereine und Einzelpersonen den Kurznachrichtendienst Twitter nutzen. Wir vergaßen allerdings zu erwähnen, dass die GUT (Gemeinschaft Unabhängiger Tönisvorster) „relativ regelmäßig“ unter https://twitter.com/GUTfuerTV twittert. Peter Lindackers hat dies wissen lassen — und wir wollen das selbstverständlich nicht verschweigen.

Jetzt eine Sache, die dem Stadtflüsterer auffiel: Da gibt die NEW, das ist der Energieversorger für Viersen, Tönisvorst, Mönchengladbach und noch mehr Städte, die Öffnungszeiten der Schwimmbäder bekannt, die sie betreibt. Der in der Region verwurzelte Betrieb benutzt permanent den Ausdruck Fastnacht. Was den Stadtflüsterer, der nun wahrlich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt, dazu bringt, die Augenbrauen hochzuziehen. Um zur Korrektur anzusetzen: Liebes regionales Unternehmen — Karneval heißt das, wenn alle närrisch sind. Fastnacht kommt woanders her, nicht von hier. So, damit wäre diese Korinthe abgesondert.

Zum Schluss noch eine Meldung aus Grefrath, die mit dieser Lokalausgabe zu tun hat: Judith Peeters hat das „Pannekookehuus“ im Niederrheinischen Freilichtmuseum Dorenburg von Gabriella und Michael Kis übernommen. 15 Jahre hatte das Ehepaar aus Ungarn das Restaurant in einer Posthalterei aus dem 18. Jahrhundert geführt. Michael Kis, der seit 30 Jahren in Deutschland und seit 29 Jahren in Grefrath lebt, wird 60 Jahre alt. Das Restaurant in einem Fachwerk-Haus mit Reetdach, das vorher in Schiefbahn stand, hat gerade eröffnet. Die gebürtige Gefratherin will den Charakter des Lokals und das Pfannkuchen-Konzept beibehalten. Zusätzlich sollen niederrheinische Spezialitäten angeboten werden. Bleiben soll es auch bei den Öffnungszeiten der Küche: dienstags bis sonntags von 12 bis 20 Uhr.

Musik war beim Neujahrsempfang der CDU Tönisvorst ein besonderes Thema. Wenn auch nicht jeder seine Ohren dafür offen hatte. Aber zu Beginn fiel man doch um gut zwei Wochen zurück. Denn für „Santa Clause is coming to Town“ war die Zeit eindeutig abgelaufen. Den Fehler korrigierte der DJ auch schnell. Und als für den Einzug der Karnevalisten nicht schnell die richtige Musik gefunden wurde, meinte Fraktionschef Helmut Drüggen mit einem Augenzwinkern in Richtung WZ-Mitarbeiter Guido Beckers: „Man kann ja auch Springsteen laufenlassen.“ Zur Info: Beide werden im Juli beim Gastspiel vom Boss in der Gladbacher Fußballarena sein.

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