St. Tönis: Trio bringt Farbe in die Flure

Sie arbeiten an Ferientagen, um schmucklose Wände in Gemälde zu verwandeln: Inga, Eva und Christiane sind das MEG-Mal-Team.

St. Tönis. Die Idee war gut. Sie hätte auch funktioniert, wenn nicht die eigenen Schatten immer im Weg gestanden hätten. Und so wurde der Overhead-Projektor mit der Vorabskizze aus- und kurzerhand auf freihändiges Malen auf dem Gerüst umgeschaltet. Wer Talent hat, braucht eben keine Technik.

Talent haben Eva Adler (19), Christiane Schmidt (19) und Inga Fier (18). Das kann man nicht nur in den vielen positiven Reaktionen auf ihre Arbeiten ablesen. Drei Mal schon haben die Oberstufen-Schülerinnen großflächig graue Schulwände des Michael-Ende-Gymnasiums in farbenfrohe Gemälde verwandelt.

Die Drei können, wenn sie im Sommer mit dem Abitur in der Tasche das Michael-Ende-Gymnasium verlassen werden, mit Fug und Recht behaupten: Wir haben Spuren hinterlassen. "Ist schon schön, sich ein bisschen zu verewigen", grinst Inga.

Den Anstoß zu "Unsere Schule soll schöner werden" hatte Joachim Schieblon gegeben. Der Lehrer für Mathematik und Erdkunde engagiert sich seit Jahren für ein besseres äußeres Erscheinungsbild des Michael-Ende.

Eva, Inga und Christiane, damals in Stufe 11, signalisierten gleich ihr Interesse, Schieblon aber hatte zunächst eher die Stufen 12 und 13 im Blick. "Als sich nach einem halben Jahr aber nichts tat, haben wir noch einmal nachgefragt", sagt Eva. Danach durften die drei Kunst-Einser-Kandidaten loslegen.

In den Winterferien 2007 malten sie im Treppenhaus, das hauptsächlich die fünften und sechsten Klassen nutzen, ein Fenster mit Seeblick: Die perfekte Illusion für einen Moment des Innehaltens. Für das zwei-mal-zwei Meter-große Wandbild mussten sie auf ein Gerüst klettern. "Der Hausmeister hat uns immer sehr unterstützt. Wir standen immer um 7 Uhr auf der Matte."

Das Bild kam so gut an, dass sich die Mitschüler der eigenen Stufe "beschwerten": "Wir wollen auch so was." In den nächsten Ferien entstand "The Banjo Lesson", "ein Bild von wärmender Prägung", schwärmt Lehrer Schieblon.

Ihn freut besonders, dass die Schülerinnen nicht nur "die Bereitschaft, sondern auch die Fähigkeit und das Engagement zeigen. Sie sind mit Spaß dabei".

Mit dem Abitur ist wohl erst mal Schluss mit der Kunst. Es sei denn, sie träfen sich wieder in den Ferien. "Wir würden gerne mal an die Außenfassade..."

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