St. Tönis: Mit dem Traktor zum Bodensee

Harry Klupsch aus St. Tönis kommt langsam voran.

St. Tönis. Die Langsamkeit ist ein Problem", sagt Harry Klupsch. Nicht, weil das Gefährt des St. Tönisers den Verkehr behindert. Schließlich schafft der Mc Cormick-Traktor Baujahr 1961 gerade mal 19,6 kmh. "Die Autos fahren freundlich hupend und blinkend an uns vorbei", sagt der 62-Jährige Ruheständler. Aber im Sinne von "Kilometer fressen" geht es nicht wirklich vorwärts.

Trotzdem machts Spaß. "Keiner schimpft." Klupsch fährt auch an die Seite, wenn sich auf den Kreis- und Landstraßen, die er für seine Fahrt benutzt, lange Schlangen bilden. Weil seine Etappen in Richtung Bodensee meist rund 100 Kilometer am Tag erlauben, die er in fünf Stunden bewältigt, kann er sich solche Pausen leisten.

Letzten Sonntag ist der Tönisvorster Lokal-Matador um 9.30 Uhr zusammen mit seiner Frau Ilona aufgebrochen. Durch die Eifel, über den Hunsrück, durch den Pfälzer Wald und schließlich den Schwarzwald führen die neun Etappen bis zu Freunden in Friedrichshafen - Ailingen am Bodensee. Dort wollen sie am Freitag eintreffen.

Am Dienstag hatte der Musiker (Jet Black; The Generals) bereits ein Ferienweingut mit Minicamping-Platz an der Mosel erreicht. "Die Fahrt war schweinekalt", erzählt er. "Es war windig, wir hatten so einen feinen Fisselregen." Weil der Trecker kein Verdeck hat, schützt er sich mit einem Hut, Ilona kann sich in den Planwagen zurückziehen und lesen.

Die Rücktour plant er über Ettenhausen in der Schweiz Im Baseler Rheinhafen will er sich ein Schiff suchen, das ihn und sein Gespann Huckepack bis Uerdingen transportiert. Klappt das dort nicht, wird er es in Karlsruhe erneut versuchen. "Dort ist der Hafen größer." Zur Not geht es wieder über die Landstraße.

Bis zum 7. Juni, dem Tag des Kindes, werden sie sicher wieder zurück sein. "Da fahre ich doch dann die Kinder im Planwagen durch St. Tönis.

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