St. Tönis: Future Store ist nicht von gestern

Einkaufen: Das Konzept der Supermarktkette Real scheint aufzugehen: Es kommen mehr Kunden, und die geben auch mehr aus.

St. Tönis. Glückliche Kunden kaufen mehr, und das freut den Handel - eine einfache Regel, die beim Future Store von Real, Flaggschiff der Supermarktkette in St. Tönis, zuzutreffen scheint. Nach eigenen Angaben konnte der Future Store die Kundenzufriedenheit und -frequenz seit der Eröffnung vor zwei Jahren kontinuierlich steigern.

Das spiegelt sich zum Beispiel auf dem durchschnittlichen Kassenbon wider: Es kommen nicht nur mehr Kunden, sie geben auch mehr aus als früher. Der Umsatz liege dabei nicht nur regelmäßig über dem jeweiligen Vergleichsmonat im Vorjahr, sondern auch über den Werten aller Vergleichsmärkte im selben Bezirk, zu denen unter anderem Krefeld, Moers, Nettetal und Viersen gehören. Konkrete Zahlen nennt Real allerdings nicht.

Tatsächlich wirkt der Supermarkt aber zu fast allen Tageszeiten an sämtlichen Wochentagen voll - was wohl auch am innovativen Einkaufskonzept liegen dürfte. Dazu gehören unter anderem die SB-Kassen, an denen die Kunden ihre Einkäufe selbst scannen und einpacken können. Vor allem für kleinere Einkäufe würden diese Kassen gerne genutzt, sagt Unternehmenssprecher Markus Jablonski. Schätzungsweise nutzten etwas weniger als die Hälfte der Kunden diese Kassen, die es mittlerweile in 70 Filialen gibt.

Bewährt hätten sich auch Konzepte wie der Meistermetzger und die Fischtheke. Der weiter entwickelte Bedienbereich bei Fleisch, Wurst und Käse solle daher bis Ende des Jahres in rund 18weiteren Märkten eingeführt werden - was einmal mehr zeigt, dass die St. Töniser Filiale als Ideenschmiede gilt: Was dort von den Marketingstrategen ausprobiert wird und sich bewährt, kommt auch in andere Filialen. Wie der neu gestaltete Drogeriebereich "Beauty & More", der bis Ende des Jahres in rund 58Märkten zu finden sein soll.

Im Nonfood-Bereich erhalte die Sportabteilung mit ihrer Testfläche für Sportgeräte sehr gute Bewertungen. Und mit der Bereitstellung von Produktinfos auf Handys sieht sich Real als Vorreiter bei der Einführung eines innovativen Einkaufsservices.

"Unser Ziel ist es, den Kunden den Einkauf zu erleichtern, und das haben wir mit der Software für Handys geleistet", sagt Jablonski. Real wirbt damit, dass handgeschriebene durch elektronische Einkaufszettel ersetzt würden. Die können auf das Mobiltelefon übertragen werden - und das sogar durch Fotografieren des Strichcodes auf der Verpackung. Ob das Fotografieren und Eingeben allerdings gegenüber dem herkömmlichen Einkaufszettel eine Zeitersparnis bringt, bleibt fraglich. Die Einkaufsliste ist jedenfalls jederzeit und überall abrufbar.

Doch auch im Future Store läuft nicht alles rund: Der Bistrobereich hat sich wohl nicht bewährt. Dort konnten die Kunden bei einer Tasse Kaffee eine Einkaufspause direkt auf der Verkaufsfläche einlegen. Der Service werde nicht angenommen, daher wurde der Bereich umgebaut. An dieser Stelle steht den Kunden nun eine SB-Kaffeebar zur Verfügung.

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