St. Tönis: Extraferien für die Majestäten

Benjamin II. und Maureen I. sind nicht nur Klassenkameraden, sie sind auch ein Paar – das Kinderprinzenpaar der Stadt Tönisvorst.

St. Tönis. Kinderprinzenempfang im Rathaus, Karnevalsnachmittag im Forum, Besuch von Kindergärten, Auftritte mit dem großen Prinzenpaar... Einen vollen Terminkalender hat das Tönisvorster Kinderprinzenpaar Benjamin II. (Frentzen) und Maureen I. (Köhler).

"Ich habe es mir ja schon stressig vorgestellt, aber dass es so anstrengend ist, hätte ich nicht gedacht", sagt Benjamin II., Schüler der Hauptschule Kirchenfeld, lachend. Doch missen möchte er keine Sekunde seines Prinzendaseins.

Schließlich gehe damit ein absoluter Herzenswunsch in Erfüllung. Einmal Kinderprinz zu sein, das steht seit Jahren oben auf seinem Wunschzettel. Und das, obwohl er bislang keinem der närrischen Vereine angehörte, sondern "nur so Karneval feierte", wie er es selbst ausdrückt.

Das sieht bei seiner Prinzessin Maureen I., im zivilen Leben Benjamins Klassenkameradin, etwas anders aus. Sie schnuppert schon seit Jahren Karnevalsluft im Verein, wenngleich es jetzt, als amtierende Prinzessin, doch etwas ganz anderes ist.

"Ich tanze seit elf Jahren beim JKV und trete auch auf. Aber als Prinzessin auf der Bühne zu stehen, ist doch eine andere Sache", sagt sie. Wenngleich sie das Tanzen mit der Gruppe sehr vermisst, wie sie ehrlich zugibt. Wenn sie die anderen tanzen sieht, dann möchte sie am liebsten mitmachen.

Ganz ohne Tanzen geht es bei der Prinzessin aber nicht. Sie schafft es bei ihrem vollen Terminkalender zweimal in der Woche, beim JKV zu trainieren. Schließlich rückt das große Tanzturnier am 1. März unaufhaltsam näher und da muss sie fit sein. "Samstags muss ich das Training schon mal ausfallen lassen. Die Termine als Prinzessin gehen schließlich vor", sagt Maureen I..

Schon in der letzten Session wussten die Beiden definitiv, dass sie das neue Kinderprinzenpaar werden würden. Schließlich muss so etwas weit im voraus geplant werden. Allein das Entwerfen des speziellen Kinderordens kostet Zeit.

Hier hatte Maureen I. die zündende Idee. "Ich hatte mir angeschaut, was es in all den Jahren schon gegeben hatte und bin schließlich auf das Thema Antarktis gekommen", sagt die 15-Jährige. Benjamin II. war einverstanden, und gemeinsam entwickelte man den Orden weiter.

Das war aber noch eine der leichteren Übung. "Am schwersten war der erste Auftritt. Mir haben vor Aufregung die Hände gezittert, und ich hatte irgendwie meinen Text total vergessen", sagt der 14-jährige Benjamin. Doch mittlerweile hat er sich an die vielen Auftritte und daran, dass man im Mittelpunkt steht, gewöhnt. Das gilt auch für Maureen I..

Und schließlich haben die beiden auch jemanden, auf den sie sich in allen Lebenslagen verlassen können. Prinzenführerin Marion Arndt bringt die Beiden sicher durch die Session mit ihren insgesamt 40 Terminen. "Am stressigsten wird es von Altweiber bis Veilchendienstag. Aber dafür gibt es für die Tollitäten und ihre Minister extra schulfrei. Darum kümmern wir uns schon", verrät Arndt. Prinz und Prinzessin zu sein, hat eben so seine Vorteile.

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