St. Tönis: Ein Hochaltar für die Schulen

Heimat: Werner Lessenich hat ein Heft über den Altar von St. Cornelius verfasst. 175 Stück gehen an St. Töniser Schulen.

St. Tönis. Magazinboxen, voll mit Geschichte, hat der Heimatbund St.Tönis am Mittwoch den Schulleitern und Fachlehren der sechs St. Töniser Schulen überreicht. Der dafür ausgesuchte Ort war ungewöhnlich: die Pfarrkirche St.Cornelius. Bei näherem Betrachten der Boxen stellte sich der Übergabeort aber als sehr passend heraus. Auf den Rücken der Magazine wird nämlich der Inhalt verraten.

"100 Jahre Hochaltar in der Pfarrkirche St. Cornelius zu St. Tönis". Hinter dem Titel verbirgt sich ein 24Seiten starkes Heft, dass der Heimatbund, allen voran Werner Lessenich, mit Unterstützung von Pfarrer Hermann-Josef Klumpen erstellt hat. Je 35 Hefte pro Box wechselten nun den Besitzer, wenngleich das Jubiläum bereits Ende 2007 gefeiert wurde.

"Uns war es ganz wichtig, Pfarrer Klumpen bei der Übergabe dabei zu haben, da er die gesamten 175 Hefte für die Schulen gesponsert hat. Leider war er erkrankt und daher mussten wir die Übergabe entsprechend verschieben", erklärte Heinrich Josef Thelen, Vorsitzender des Heimatbundes. Bei Gymnasium, Haupt-, Real- und den drei Grundschulen war die Freude über das Geschenk groß. Der jeweilige Klassensatz an Heften soll ab sofort für den Kunst- und Religionsunterricht bereit stehen.

Mit "100 Jahre Hochaltar" hat Lessenich ein Stück Geschichte greifbar gemacht. "Ich wollte den Menschen, die mit dem Altar verbunden sind, ein Gesicht geben. Das Wissen in den Archiven ist vorhanden, aber nach außen kaum bekannt", bemerkte er.

Das Jubiläum nahm er zum Anlass, sich an die Arbeit für das kleine Buch zu machen. Und die hatte es in sich. Lessenich forschte nicht nur im Kempener Kreisarchiv, sondern fuhr auch nach Goch, der Heimat von Ferdinand Langenberg, und recherchierte dort über den Mann, der die Feiertagsseiten des Altares schnitzte. Neben Langenberg waren Heinrich Lamers und Kaplan Joseph Windhausen an den Arbeiten beteiligt. Von erstem stammen die gemalten Tafeln des Altars, von letztem der theologisch-thematische Entwurf.

Aber Lessenich kramte nicht nur in Archiven, sondern überwand eigens für das Heft, besser gesagt für die darin befindlichen Bilder, seine Höhenangst. Für perfekte Fotos besorgte der Heimatbund ein Gerüst, das in der Kirche aufgebaut wurde. "Wir wollten wirklich im 90-Grad-Winkel vor den Bildern und Schnitzereien stehen, und das ging nur mit Gerüst", erklärt Thelen. Lessenich kletterte hinauf und machte phantastische Fotos. Einen ganzen Tag dauerte das. "Und das Gerüst war wirklich wackelig", erinnert er sich lächelnd.

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