Willich SPD will kritisch prüfen

Skeptisch reagieren die Sozialdemokraten auf einen CDU-Vorstoß zur Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes in Willich.

Willich: SPD will kritisch prüfen
Foto: Reimann

Willich. Überrascht zeigt sich die SPD-Fraktion von den jüngsten Beiträgen der CDU zum Thema Polizeipräsenz in Willich. „Wer vermeintliches Insiderwissen mit Fakten zur Polizeiausstattung im Kreisgebiet öffentlich macht, muss wissen, dass er damit die Abschreckungsstrategie der Polizei gezielt unterläuft. Damit spielt man denen in die Hände, die darauf setzen, von den verfügbaren Einsatzkräften möglichst nicht behelligt zu werden,“ so der Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid.

Hintergrund der Diskussion: Die Polizei hat angekündigt, dass die Polizeiwache Willich künftig nur noch wochentags zwischen 7 und 22 Uhr besetzt sein wird. Die CDU will deshalb den Kommunalen Ordnungsdienst aufstocken (die WZ berichtete).

Die SPD setzt dagegen darauf, dass sich die hohen Einstellungszahlen des Landes beim Polizeinachwuchs in absehbarer Zeit auch im Kreis Viersen positiv bemerkbar machen. „Natürlich kann die jetzige Landesregierung nicht von jetzt auf gleich die Fehler ausbügeln, die Schwarz-Gelb bis 2010 mit dem Sparkurs bei der Polizei gemacht hat. Schließlich dauert die Kommissarausbildung drei Jahre,“ erläutert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sarah Bünstorf. Und ergänzt: „Für die Sicherheit unserer Bürger setzen wir auf vollständig ausgebildete Polizisten und wollen keine faulen Kompromisse. Dafür sind wir bereit, Druck auf Kreis und Land zu machen.“

Eine Aufstockung des kommunalen Ordnungsdienstes sehe die SPD skeptisch: „Wir haben Zweifel, dass der Nutzen die hohen Kosten rechtfertigt,“ erklärt Bünstorf. Wenn es um die Delikte gehe, die das Sicherheitsgefühl beeinträchtigen — etwa Einbruchdiebstahl — könne ein Ordnungsdienst nicht viel machen.

Laut Röhrscheid seien bisher alle Versuche, den Kommunalen Ordnungsdienst auszuweiten, wegen des ungünstigen Verhältnisses von Personalkosten zu den begrenzten Eingriffsmöglichkeiten gescheitert. Eine endgültige Entscheidung ist aus Sicht der SPD aber erst möglich, wenn ein von der Verwaltung erarbeitetes Konzept vorliegt. Dann wolle man die Vorschläge kritisch prüfen. Konstruktiven Gesprächen wolle sich die SPD nicht verschließen. WD

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