Willich Spaß bei der Suchtvorbeugung

Schüler des Berufskollegs in Willich erlebten eine Vormittag zur Suchtprävention.

Willich: Spaß bei der Suchtvorbeugung
Foto: Reimann

Willich. Celina schlägt sich wacker: Die Schülerin des Berufskollegs an der Schiefbahner Straße balanciert über eine weiße Linie, die im Flur auf dem Fußboden aufgemalt ist. Die Schwierigkeit dabei ist die riesige Brille, die sie aufgesetzt hat. Diese simuliert die körperlichen Fähigkeiten eines Rauschzustandes, der in etwa einem Alkoholkonsum von 1,8 Promille entspricht.

„Das ist ein ganz komische Gefühl. Man sieht zwei Linien, die in unterschiedliche Richtungen laufen“, erzählt Celina, nachdem sie die Übung ohne große Wackler hinter sich gebracht hat. Etwas weniger glatt läuft es für Lea, die mit der gleichen Brille auf der Nase einen kleinen Ball in Richtung Torwand schießt — diese aber deutlich verfehlt.

Ausschließlich zum Spaß absolvieren die insgesamt 50 Schüler des gymnasialen Bildungsgangs „Freizeitsportleiter“ den aus sieben Stationen bestehenden Parcours allerdings nicht. Er ist vielmehr Teil eines Aktionsvormittags zum Thema Suchtprävention, der den Unterstufen-Schülern — sie sind zwischen 16 und 22 Jahre alt — angeboten wird. „Das ist hier die Premiere. Im Herbst setzen wir das Angebot am Standort Dülken fort“, informiert die Schulsozialarbeiterin Ria Meis. Gemeinsam mit Elisa Foit als Leiterin des Projekts sowie Suchtberaterin Yella Lennartz vom Verein Kontakt-Rat-Hilfe hat sie sich das Programm ausgedacht.

Mit dazu gehören ein Quiz (siehe Kasten) sowie ein anonymer Fragebogen, der Dinge zum eigenen Schönheitsideal, aber auch zum Konsum von Drogen, Alkohol und Zigaretten wissen möchte. An einer anderen Station ist eine Cocktailbar aufgebaut worden. Doch Gin, Wodka und Co. sucht man hier vergebens: Süffige Drinks wie „Spring Break“ (mit Limettensirup und Maracujasaft) und „Frischling“ (mit Grenadine und diversen Fruchtsäften) setzen ausnahmslos auf die alkoholfreie Variante. „Das finden alle super“, sagt Elisa Foit — zumal es das Rezeptheft gleich dazu gibt.

Den Abschluss des Vormittags bildet ein Vortrag von Harald Lamers von der Kripo in der Schul-Aula. Er verrät unter anderem, dass bei einem Promille ein Rausch-Stadium einsetzt und es ab zwei Promille zum berüchtigten „Filmriss“ kommt. Und auch die Tatsache, dass Cannabis in Deutschland verboten ist, selbst wenn es nur zum Eigenbedarf gekauft wird, weiß längst nicht jeder der Berufsschüler.

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