Schützen feiern ausgelassen

Die Feier von Klein Jerusalem lockte in diesem Jahr auch viele junge Besucher in das Festzelt.

Neersen. „Ich bin wunschlos glücklich — so könnte es an allen Tagen sein.“ Nicht nur der Vorsitzende des Schützenvereins Klein Jerusalem 1854, Wolfgang Peter, genoss den Abend des ersten Schützenfestes in diesem Jahr im Stadtgebiet in vollen Zügen.

Klar, ein paar Besucher hatte das packende Pokalspiel zwischen Dortmund und Bayern schon gekostet. Trotzdem war die Stimmung im Zelt hervorragend. Und als der Andrea-Berg-Hit „Diese Nacht soll nie enden“ ertönte, war die Zeit für den Königstanz gekommen, ein festlicher Höhepunkt am Samstagabend.

„Ich bin als Tänzer ein Naturtalent“, sagte Schützenkönig Ralf Kivelip (45). Ehefrau und Königin Beate (49) relativierte diese Aussage: „Wir haben uns schon ein bisschen vorbereitet — Manuela Kivelip, eine Cousine des Königs, ist eine sehr gute Tänzerin. Sie hat Tipps gegeben.“

Eine weitere sportliche Herausforderung, die von allen rund 260 Marschierern bewältigt wurde: Die Königsresidenz an der Straße Am Bruch 38a liegt ein gutes Stück außerhalb der Honschaft. Das bedeutete einen ausgedehnten Marsch bis zum Festzelt.

Das Königshaus konnte sich sehen lassen. Königin Beate trug ein dunkelblaues Kleid, das mit unzähligen Strasssteinen besetzt ist. Das edle rückenfreie Teil hatte draußen schon für Gänsehaut gesorgt — immerhin hatten sich viele Schützenfest-Besucher für die warme Jacke mit Fellbesatz entschieden. Aber die Königin nahm’s gelassen: „Immerhin hat es nicht geregnet.“

Das eigene Regiment wurde durch Gastschützen aufgestockt, so dass sich ein stattlicher Schützenzug bildete. Unter den Besuchern im Festzelt waren erstaunlich viele junge Leute, die begeistert mitfeierten.

Sie vermissten das 50 Jahre alte Raupen-Karussell nicht, das eigentlich auf dem Festplatz hätte aufgebaut werden sollen. Denn immerhin war es dem für den Festplatz zuständigen Georg Junkers gelungen, auf die Schnelle für einen Autoscooter zu sorgen.

Die Jugend wurde durch Jungschützenkönig Jens Hecker von den „Wilden Kerlen“ vertreten. Der 17-Jährige ist der Sohn des 2. Ministerpaares Thomas und Andrea Hecker und hat die Schützenfest-Gene offenbar von seinen Eltern geerbt. Er ist der erste Jungschützenkönig, den sein seit acht Jahren existierender Zug jetzt stellt.

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