Schiefbahner Rasen am Bosporus

Die Firma Peiffer arbeitet für die Vereine Fenerbahce und Galatasaray.

Schiefbahn/ Istanbul. Ein Stück Niederrhein zieht nach Istanbul: Im Fußballstadion Sükrü - Heimat des Kult-Clubs Fenerbahce - wird künftig Rasen aus Schiefbahn liegen. Die Firma Peiffer hat ihn verlegt.

Hier feiert Fenerbahce seit 1908 mit seinen Fans Meisterschaften und Pokalsiege in Serie. Drei Tage lang verlegten die Rasenspezialisten das neue Grün aus Willich. "Beim Verlegen verlief alles reibungslos, nur beim Transport haben wir uns Sorgen gemacht", erklärt Firmenchef Arnd Peiffer. Der Grund: Die 22 Lastwagen benötigten für die 2.700 Kilometer quer durch Europa über eine Woche.

Normalerweise ist so eine Strecke schneller überbrückt, doch auch der Zoll verlangte Zeit. Zeit, in der der empfindliche Rasen ohne Wasser und Licht schnell leiden kann. "Wir haben den Rasen in einem speziellen Verfahren aufgerollt und in den Lastwagen ununterbrochen stark gekühlt", erklärt Peiffer. Die hohen Temperaturen konnten dem frischen Grün so nicht schaden.

Durch die gute Lagerung auf der langen Strecke konnten die Mitarbeiter vor Ort nach der Ankunft des Sportrasens in Istanbul nahtlos mit dem Verlegen beginnen. Kein einfaches Unterfangen, denn eine einzelne Rolle wiegt eine Tonne und ist 1,20 Meter breit. Wenn diese 15 Meter lange und 35 Millimeter hohe Rasenbahn liegt, lässt sie sich nicht mehr bewegen. Schließlich soll sofort nach Abschluss der Arbeiten auf der neuen Spielfläche trainiert werden.

"Die Verantwortlichen von Fenerbahce sind sehr zufrieden." Arnd Peiffer freut sich, dass seine Auftraggeber glücklich sind. Das erste Spiel auf der neuen Fläche steht auch schon fest: Fenerbahce gegen Real Madrid. Die Spanier dürften sich freuen, denn in ihrem Heimstadion Estadio Santiago Bernabéu liegt ebenfalls Peiffer Rasen.

Die Arbeit der Firma blieb am Bosporus nicht unbeobachtet: Kaum war Arnd Peiffer zurück im Schiefbahner Büro folgte übrigens schon der Anruf von Fenerbahces größtem Konkurrenten Galatasaray.

Die Greenkeeper des benachbarten Vereins haben sich immer wieder den neuen Rasen angeschaut und entschieden: Für ihr neues Stadion muss unbedingt die Spielfläche vom Niederrhein bestellt werden. Im Herbst soll es fertig sein, Tross der Lkw kann bald wieder losfahren.

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