Schiefbahn: Zeugnis des „Christ-Seins“

Die Schiefbahner Aktion Mission und Leprahilfe zog Bilanz – und wählte Josef Heyes wieder.

Schiefbahn. Die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn hat 2008 wieder mehr Spenden erhalten: Nach 191.900 Euro 2007 flossen im Vorjahr 238.100 Euro in die Kassen. Und das ist auch gut so: "Wir bekommen mehr Anfragen, als wir aus finanziellen Gründen berücksichtigen können", erklärte der Vorsitzende Josef Heyes. Er wurde für fünf Jahre im Amt bestätigt.

Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung in der Kulturhalle stand die Ehrung von Pater Roland Bramkamp, der fast 20 Jahre lang geistlicher Leiter der Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn gewesen ist. Diese Aufgabe soll künftig Pater Alfons Schumacher übernehmen.

Die gute Einnahmesituation im Vorjahr machte es möglich, Rückstellungen für langfristige Projekte zu bilden. Von den 238.100 Euro wurden 2008 nur 194.700 ausgegeben. Gut die Hälfte dieser Summe floss nach Indien - davon profitierte unter anderem der Lepra-Chirurg Dr.Remy Rousselot.

Hilfe aus Schiefbahn kommt nicht nur, wenn der Lepra-Virus zugeschlagen hat. So wurde Geld nach Kenia überwiesen, als vor einigen Monaten ein Tanklaster explodierte und viele Menschen in den Tod riss. Auch Bischof Augustinus aus Sansibar wird die Leprahilfe in guter Erinnerung behalten: Sie finanzierte ein neues Mikroskop für fast 2.000 Euro - das alte war im dortigen Krankenhaus gestohlen worden.

Er konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht nach Schiefbahn kommen: Pater Roland Bramkamp wurde in Abwesenheit geehrt. Der "Junge aus der Eifel", wie Heyes ihn nannte, hatte schon früh in seiner Heimat Altkleidersammlungen organisiert und die Arbeit der Aktion Mission und Leprahilfe geprägt. Bruder Klaus-Dieter aus Neviges nahm den geschnitzten Kerzenständer als Geschenk für den 76-jährigen Pater Bramkamp entgegen.

Norbert Vloet von "action medeor" übergab einen Gutschein über 1.500 Euro - damit können 400 Leprapatienten sechs Monate lang mit Verbänden und Salben versorgt werden.

Weihbischof Karl Brosch aus Aachen lobte das Engagement, bezeichnete es als "glaubwürdiges Zeugnis des Christ-Seins". Angesprochen gefühlt haben dürften sich Frauen wie Inge Schroers, Marlies Dahmen, Gertrud Deutmarg und Berti Türk, die sich seit mehr als 20 Jahren in der Wickelstube nützlich machen. rudi

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