Schiefbahn: Startschuss zur Museumssaison

Kultur: Das Heimatmuseum Schiefbahn öffnete seine Tore. Publikumsmagneten waren Mammutknochen und Traktoren.

<strong>Schiefbahn. Der 1. Mai ist traditionell der "Tag des Heimatmuseums". Die neuen Exponate, wie zum Beispiel die Mammutknochen, stießen auf gute Resonanz. Viele Besucher dürfte auch das Treffen historischer Traktoren angezogen haben. Im Oetker-Park war allerdings deutlich weniger los als in den Vorjahren, in denen sich zahlreiche Vereine mit eingebracht hatten. Ludwig Hügen, Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Schiefbahn, war mit der Auftaktveranstaltung trotzdem zufrieden. Bartholomäus Backes und seine Mitstreiter in den blauen Melkerhemden mit dem rotgemusterten Halstuch vom Verein "Aldekerker Treckerfreunde" hatten anderthalb Stunden Anfahrt in Kauf genommen und fühlten sich für die Fahrt durchaus entschädigt: "Der Gottesdienst von Pfarrer Lunkebein war schon die Reise wert", so Backes gegenüber der WZ. Für ihn stand angesichts der strahlenden Sonnenscheins fest: "Der Herrgott ist ein Treckerfreund." Aber nicht nur der: 57 ehemalige stählerne "Arbeitstiere" waren vorgefahren, und es mangelte nicht an Bewunderern. Wilfried Hally von den Hinsbecker Schlepper-Freunden weiß offenbar, dass sein 48 Jahre alter Hanomag leicht inkontinent ist - auf dem Pappkarton, den er unter dem Motor platziert hatte, waren bald einige Tropfen Motoröl zu sehen. Michael Jaschinski aus Willich war mit seinem roten McCormick vorgefahren. Der 24 PS starke Traktor hat eine Gemeinsamkeit mit seinem stolzen Besitzer: Beide gibt es seit 1957. Ulrike Verhalen zeigte neben den "richtigen" auch jede Menge Modell-Traktoren.

Eine klare logistische Fehlplanung: Schon am früheren Nachmittag gab es keinen Kuchen mehr und auch die Waffeln waren ausverkauft. Da war es ein schwacher Trost, dass noch Frikadellen und Kartoffelsalat verkauft werden konnten.

Zwischen Verwaltungs- beziehungsweise Museumsgebäude und Schultrakt herrschte in den Vorjahren immer reges Treiben - das war diesmal leider ganz anders. Die wenigen Stände mit gebrauchter Kinderkleidung und Secondhand-Spielzeug blieben nahezu unbeachtet: Birgit Flack aus Schiefbahn beispielsweise wartete vergeblich auf Kaufinteressenten.

Auf mehr Interesse als Kinderkleidung, Ritterburgen und Filme von Benjamin Blümchen stieß zum Glück das Heimatmuseum selbst - es musste zwar nicht wegen Überfüllung geschlossen werden, aber es kamen kontinuierlich Besucher - Ludwig Hügen und seine Helfer hoffen, dass dies die gesamte Saison über so bleibt. Das Museum ist künftig jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

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