Schiefbahn: Gelingt eine Mensa-Lösung mit der Realschule?

St. Bernhard will die Frischküche. Dem Kämmerer ist sie zu teuer.

Schiefbahn. Schüler und Eltern des St.Bernhard Gymnasiums wollen eine Mensa, in der Speisen frisch zubereitet werden. Das machte Schulpflegschaftsvorsitzende Hella Stahl auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstag deutlich. Es schien, als müsse sie von dem Konzept auch die Vertreter von Verwaltung und Politik nicht überzeugen, nachdem sie von der Besichtigung einer Schulmensa in der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid berichtet hatte.

"Die Schülerschaft wünscht sich geschlossen eine Frischküche", sagte auch Schülersprecherin Franziska Rduch. Der Haken: Eine solche Küche würde die Kosten um 700.000 Euro nach oben treiben, wobei der Betreiber der Schulküche in Neunkirchen-Seelscheid in Aussicht gestellt hat, die Kücheneinrichtung für 350.000 Euro zur Verfügung zu stellen, es ginge also um Mehrkosten von 350.000 Euro.

"Was sagt die Verwaltung zu dem vorgestellten Konzept?", fragte ein Vater. Die Technische Beigeordnete Martina Stall sprach als kommissarische Schuldezernentin: "Das Konzept steht und fällt mit den Finanzen." Außerdem müsse nach dem Gleichbehandlungsprinzip verfahren werden. Keine Schule dürfe bevorzugt werden. Von Kämmerer Willy Kerbusch brachte sie folgende Botschaft mit: "Das Limit bleibt bei 1,5 Millionen Euro."

Stall wies darauf hin, "dass die Mensen gebaut werden, obwohl wir sie uns eigentlich nicht leisten können". Schulausschuss-Vorsitzender Christian Pakusch (CDU), ehemaliger St. Bernhard-Schüler, machte eine vage, aber hoffnungsvolle Versprechung: "Wir werden alles daransetzen, dass die gewünschte Lösung irgendwie umgesetzt wird."

Schulleiterin Margret Peters sagte zum Thema Gleichbehandlung: "Das Schiefbahner Gymnasium hat in vielen Breichen immensen Nachholbedarf. Die Schulmöbel gehören zum Teil auf den Sperrmüll." Außerdem sagte sie zu, umgehend Kontakt zur benachbarten Willi-Graf-Realschule aufzunehmen: Bei einer Zusammenarbeit könnte diese Schule von der Frischküche profitieren.

"Am bisherigen Prinzip festhalten würde bedeuten, dass alle gleich schlecht behandelt werden", sagte ein Schüler. Ein anderer beklagte, das vorgekochte Essen, das derzeit serviert werde, "schmeckt wie Watte". Am 17.Februar steht das Thema auf der Tagesordnung des Schulausschusses. Martina Stall geht nicht davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Lösung vorgestellt werden könne. Möglicherweise werde es eine Sondersitzung geben. "Wir werden an die Realschule herantreten, um einen Weg zu finden."

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