Willich/Tönisvorst Rasen, Pflaster und Skulpturen

Der Stadtflüsterer berichtet von Stadionexperten, einer merkwürdigen Wahlurne — und von einem Tippfehler.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: Peiffer, plu, WD

Willich/Tönisvorst. Die Bayern tun es. Die Hamburger tun es. Die Schalker auch. Und die Gladbacher sowieso: Insgesamt zehn der 18 Bundesligisten schwören auf Rasen aus Willich-Schiefbahn. Quer durch die ganze Republik lieget in den Stadien PeifferSports. „Wir sind natürlich stolz, dass wir innerhalb der Liga eine derart große Resonanz haben. Dafür setzen wir uns aber auch jeden Tag ein“, sagt Arnd Peiffer, Stadionexperte bei Peiffer. „Wir sind natürlich selbst auch Fußballfans und freuen uns, wenn die Spielfläche perfekt ist, damit wir tollen Sport erleben können“, sagt Arnd Peiffer. Wobei Fans der Borussia nach dem Pokal-Aus gegen Schalke über besagte Spielfläche auch schon mal was zu meckern hatten. Dem Vernehmen nach lag das Billard-Tor aber nicht an falsch verlegtem Rasen.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: Lübke

Alles neu macht der Mai — in diesem Fall „machen“ freilich eher drei Auszubildende der Gemeinschaftsbetriebe Willich (GBW) etwas neu: Mona Gockel, Hanna Lietdke und Andreas Gode sind derzeit dabei, den Zugang zum Rosarium am Schlosspark Neersen neu zu pflastern. Auf dem Boden neu, über Kopf bald zu: Die Rosen im Gangbereich ranken rege und werden wohl in Kürze zum „Rosentunnel“ zusammenwachsen. Schön wird’s.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: Steeg

Die Schlacht ist geschlagen, die Landtagswahl NRW 2017 Geschichte. Sieger und Besiegte sind seit gestern Abend dabei, ihre jeweilige Interpretation des Stimmverhaltens der Bürger über Presse, Funk, Fernsehen und Internet zu verbreitern. Schon lange bevor die Stimmen abgegeben wurden, hat ein unbekannter Willicher Bürger seine ganz private Sicht auf die Dinge an der Hülsdonkstraße, direkt neben der Pfarrkirche St. Katharina kund getan: Auf einen Abfalleimer hat er (oder sie) das Wort „Wahlurne“ geklebt.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: Steeg

Öffentliche Meinungskundgebungen an ungewöhnlichen Orten sind in Willich derzeit wohl in Mode gekommen. So war der ein oder andere Autofahrer in den vergangenen Tagen irritiert, wenn er durch den großen Kreisverkehr im Bereich Bahnstraße, Korschenbroicher Straße fuhr und sein Blick dabei auf ein dort an der Ecke stehendes Haus fiel: Auf die Fassade sind Sätze wie „Wir wünschen der Polizei viel Glück“ und „Raucherhaus“ gesprayt worden. Was es damit auf sich hat, konnte der Flüsterer auch durch einen Anruf bei der Polizei nicht klären. „Wir freuen uns aber immer, wenn man uns viel Glück wünscht“, hieß es auf der Pressestelle der Kreispolizei in Viersen.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: WD

Vor 70 Jahren waren sie in die „Katholischen Knabenschule St. Tönis“ eingeschult worden. Aus diesem Anlass trafen sich die jung gebliebenen Ex-Schüler jetzt wieder, um eine gemeinsame Klassenfahrt zu machen. Fast alle waren gekommen, nur einige wenige fehlten aufgrund von Krankheit oder Urlaub. Gemeinsamer Treffpunkt war der Wilhelmplatz in St. Tönis. Mit der Straßenbahn zuerst nach Krefeld und dann mit dem Zug nach Köln ging die große Fahrt. In Köln angekommen, wurde zuerst einmal, wie es sich für richtige „Jungs“ gehört, ein Brauhaus in der Nähe des Kölner Doms angesteuert. Bei leckerem Kölsch und einem deftigem Mittagessen verging die Zeit recht schnell; hatte man sich doch viel von früherer Zeiten zu erzählen. Auch das Wetter spielte mit, sodass bei strahlendem Sonnenschein eine Panoramaschifffahrt auf dem Rhein durchgeführt werden konnte. Eine Altstadtbesichtigung folgte, bevor man die Heimfahrt Richtung St. Tönis wieder antrat. In einer heimischen Gaststätte fand dann der Ausklang des Klassentreffens statt. Sicher war man sich am Ende des schönen Tages in zwei Jahren zum siebzigjährigen Kommunionsjubiläum sich wieder zu treffen.

Willich/Tönisvorst: Rasen, Pflaster und Skulpturen
Foto: Peiffer, plu, WD

Donnerstagmorgen. Fünf Uhr. Kreis Viersen. Die Senioren Union Willich steigt in einen Reisebus und folgt der Einladung des direkt gewählten Bundestagsabgeordneten des Kreises Viersens, Uwe Schummer, nach Berlin. Ein volles Programm wartet auf die Niederrheiner in der Bundeshauptstadt. Neben Besichtigungen trafen die 45 Kreis Viersener Uwe Schummer im Deutschen Bundestag. In einem Ausschussraum des Parlamentes wurde intensiv über tagesaktuelle Themen wie die Gesundheitsversorgung sowie die Situation der Versand- und niedergelassenen Apotheken gesprochen. Schummer berichtete, dass er in den vergangenen Wochen fast 2000 Briefe von Menschen aus der Heimat zum Thema Versandapotheke erhalten und beantwortet habe. Ausgangspunkt der derzeitigen Diskussion ist, dass aufgrund einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes zum Versandhandel derzeit geprüft wird, ob die Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb neu geregelt werden müssen. Letztes Jahr hatte der Gerichtshof geurteilt, dass eine europäische Preisbindung bei Versandapotheken aus EU-Sicht nicht rechtens sei und aufgelöst werden solle.

Uwe Schummer: „Es gibt Leute, die mäkeln herum, dass ich so viele Besucher aus meinem Heimatkreis im Bundestag habe. Dafür habe ich kein Verständnis. Beklagt sich ein Geschäftsinhaber darüber, wenn seine Kunden kommen? Mit den Senioren konnte ich ganz konkret über Probleme sprechen; schauen, wie wir gemeinsam Lösungen finden können.“

Theater trifft Skulptur heißt ein neues Kunstprojekt in der Stadt Willich. Parallel zu den Schlossfestspielen wird es künftig eine Präsentation von Bildender Kunst im weiträumigen Neersener Schlosspark geben. „Erster Akt: Stein“ heißt es in diesem Jahr. Denn Steinskulpturen flankieren zum ersten Mal den Weg rund ums Schloss. Den Auftakt einer jährlich wechselnden Präsentation machen Arbeiten in Marmor und Diabas der Bildhauer Jürgen Möller und Bogdan Paprotny. Ein kleiner Tippfehler im Programmheft (der Flüsterer kennt sich mit so etwas bestens aus) reizt dabei zum Schmunzeln: „Theater tritt Skulptur“ heißt es da auf dem Übersichtsplan des Schlossparks.

Die Kolpingsfamilie Vorst ist seit einem Jahr offizieller Botschafter so genannter Bunten Menschen. Erfunden hat sie Schreiner Roland Ehlen aus Süchteln. Seine Papiermenschen stehen für menschliche Vielfalt, Freiheit und Toleranz. Die Kolpingsfamilie trägt die Idee mit. Michael Germes (Tel. 02156/80 275) verkauft die bunten Menschen. Sie kosten fünf Euro/Stück. 1,50 Euro davon gehen an den katholischen Kindergarten „Grüner Weg“.

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