Radball: Viel Spaß ganz ohne Bremse

Lukas Eicker und Jan Trodler haben sich für das Finale der Deutschen Meisterschaft qualifiziert.

Schiefbahn. Stephan Güthues nickt anerkennend zu Lukas Eicker hinüber. Der 15-Jährige hat gerade einen gut platzierten Treffer im Tor gelandet. Nicht minder gekonnt visiert der ein Jahr jüngere Jan Trodler das Tor an. Geschickt hält er dabei sein Fahrrad durch vorwärts und rückwärts Treten im Stillstand. Volle Konzentration, dann den Lenker hochreißen, zur Seite drehen — schon trifft das Vorderrad den 600 Gramm schweren Ball und befördert ihn schwungvoll ins Ziel.

„Für Radball braucht man Geschicklichkeit, Schnelligkeit und eine gute Portion Gleichgewichtsgefühl“, erklärt Güthues, der Vorsitzende des RSC Blitz. Beim Radball werden keine normalen Räder benutzt. Vom Aussehen unterscheiden sie sich gewaltig von den herkömmlichen Drahteseln: Ein hochgezogener Lenker, wobei sich das Vorderrad um sich selbst drehen lässt. Ein Sattel, der sich am Ende des Hinterrades befindet. Saalsportreifen ohne Profil, eine Bremse sucht man vergeblich.

Mit einem Radballrad kann der Fahrer auf der Stelle stehen bleiben sowie vorwärts und rückwärts fahren. Wie man bremst, zeigen die jungen Fahrer. Volle Fahrt voraus, dann rückwärts treten — und der Bremseffekt ist da.

„Radball ist eine Randsportart ohne Bekanntheitsgrad“, sagt Güthues. Daher ist der Verein immer auf der Suche nach weiteren Mitspielern ab circa sieben Jahren. „Wenn jemand das Rad sicher beherrscht, dann kann er oder sie auch mit Radball anfangen“, erklärt Thorsten Lank, Fachwart des Vereins.

„Es macht einfach Spaß“, sagt Lukas, der seit neun Jahren dabei ist. Bei ihm war es sein Vater, der selbst seit 36 Jahren Radball spielt, der die Begeisterung weckte.

Zusammen mit Jan bildet Lukas die Mannschaft Schiefbahn II im U17 Bereich, die es jetzt beim Halbfinale der Deutschen Meisterschaft, ausgetragen in Schiefbahn, ins Finale in Duderstadt am 21. und 22. Mai geschafft hat. Die Mannschaft I., bestehend aus Lukas Peters (14) und Mark Suttrop (15), schaffte den Sprung ins Finale nicht.

Wer Radball ausprobieren möchte, kann einfach beim Training vorbeischauen. Infos dazu gibt es bei Stephan Güthues, Telefon 02154/6952, sowie im Internet. bt

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