Polo-Turnier am Hülsdonkerhof: Vom Sattel aus den Ball jagen

Am Hülsdonkerhof in Willich werden die Deutschen Meisterschaften im Polo ausgetragen.

Polo-Turnier am Hülsdonkerhof: Vom Sattel aus den Ball jagen
Foto: Kurt Lübke

Willich. Philipp Gesell ist selbstständiger Steuerberater und hat früher bei der SG Kaarst erfolgreich gefochten und Tennis gespielt. „Probier’ doch mal Polo aus“, sagte vor etwa sieben Monaten seine Freundin Lucia Heyes, die seit über 15 Jahren auf dem Hülsdonkerhof die Pferde betreut. Gesagt, getan: der 34-Jährige begann mit dem Polosport, erwarb den 15-jährigen Wallach „Ibicuy“ und hat mittlerweile die Platzreife.

Selbst Turniere spielen darf er noch nicht. Deshalb bereitet er gerade gemeinsam mit Natasa Trifunovic und mit dem Vorsitzenden des Rhein-Polo-Clubs, Alexander Piltz, die Deutschen Polo-Meisterschaften vor, die ab dem 30. Mai auf der großen Anlage zwischen Wekeln und Niederheide stattfinden. Diesmal geht es um die Meisterschaft im Low-Goal. Gesell, der wenige Meter vom Hülsdonkerhof in Wekeln wohnt, erklärt: „Es gibt beim Polo drei Spielklassen, Low-, Medium- und High-Goal. Und beim Low-Goal haben auch Amateure mit den entsprechenden Handicaps die Chance, mitzuspielen.“

Der Rhein-Polo-Club mit seinen etwa 20 Aktiven will seinen Sport weiter bekannt machen. „VIP-Zelte und Schicki-Micki wird es nicht geben, wir wollen vielmehr unseren Sport demonstrieren“, sagt Gesell. Der Eintritt ist an allen Turniertagen frei. Örtliche Metzger, Bäcker und Getränkelieferanten sorgen dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden muss.

Gespielt wird die Vorrunde vom 30. Mai bis 1. Juni, die Final- und Platzierungsspiele folgen dann am Wochenende vom 6. bis 8. Juni — jeweils immer von 14 bis 18 Uhr. Etwa 140 Pferde beziehungsweise Ponys und 32 Polospieler machen mit, schlagen mit den Pflegern und Ärzten ihre Ställe und Zelte in Willich auf. Sie kommen unter anderem aus Berlin oder vom Chiemsee. Die zwei Hauptreferees reisen wieder aus England an.

Sechs Turnierspieler kommen aus Willich. So Natasa Trifunovic, die Lebensgefährtin von Maurice Hauss (37), der mit seinem Bruder Daniel (35) hohe Spielstärken hat. Am Dienstag hörte man Traktorengeräusche. Edmund Possberg, das „Mädchen für alles“ und Greenkeeper beim Willicher Club, mähte gerade die große Spielfläche.

Sollte aus dem Erlös des Speise- und Getränkeverkaufs etwas übrig bleiben, soll damit die Infrastruktur verbessert werden. Und der Club will in Kürze eine kleine Polo-Schule eröffnen. Philipp Gesell hat das Holzpferd aus dem nahegelegenen Schüpperhof bereits aufgestellt.

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