Willich Politik schwärmt von Festspielen

Es gibt Lob für den Plan, im nächsten Jahr auch an zwei Nachmittagen die „Abendstücke“ aufzuführen. Kid’s Club geht weiter.

Willich: Politik schwärmt von Festspielen
Foto: Kurt Lübke

Neersen. Die Schlossfestspiele wurden jetzt im Sport- und Kulturausschuss in den höchsten Tönen gelobt. Der enorme Erfolg mit einer Auslastung von 89,12 Prozent nach 88 Prozent in 2016 scheint jedoch kaum noch Raum zu lassen für eine Spielzeit mit noch mehr Besuchern, zumal im kommenden Jahr die Fußballweltmeisterschaft stattfinden wird.

Wolfgang Dille (CDU) dankte dem Schlossfestspielverein für die „tolle Spielzeit“. Bernd- Dieter Röhrscheid (SPD) war begeistert: „Das war ein Jahr der Höhepunkte. „Honig im Kopf“ war für mich das ausdrucksstärkste Stück in den letzten 30 Jahren. Dieses Niveau auf Dauer zu halten, wird ein sehr ehrgeiziges Ziel sein.“

Bernd-Dieter Röhrscheid beim Ausblick auf den Sommer 2018

Begrüßt wurde auch, dass Intendant Jan Bodinus mit „Im weißen Rössl“ erstmals eine Operette aufführen wird.

Kulturdezernentin Brigitte Schwerdtfeger war von den Impro-Battles sehr angetan: „Es war wunderbar zu sehen, was die jungen Schauspieler geleistet haben.“ Und sie kündigte an, dass es im kommenden Jahr zum zweiten Mal eine Skulpturenausstellung während der Schlossfestspiele geben wird. Gezeigt werden Arbeiten aus Stahl. Und sie verriet, dass man mit einer 86-prozentigen Auslastung plane.

Brigitte Schwerdtfeger, Kultur- dezernentin, war sehr angetan von den Impro-Battles des Schauspiel-Nachwuchses, den Sven Post betreut

Sabine Mroch, Vorsitzende des Schlossfestspielvereins, verkündete: „Dank einer großherzigen Spende kann der „Kid’s Club“ weitergeführt werden.“ Dass die Grundschulkinder auf diese Weise mit dem Kinderstück in Berührung geraten sind und davon anderen Kindern erzählt hätten, habe die Zuschauerzahlen nach oben getrieben. Gerade der einstige Publikumsmagnet „Kinderstück“ hatte ja in den letzten Jahren etwas geschwächelt.

„Ich hoffe nur, dass die Fußball-WM sich nicht allzu negativ auswirkt“, sagte Röhrscheid. Der Schlossfestspielverein hat getan, was er tun kann: „Beide Abendstücke werden jeweils einmal auch nachmittags aufgeführt“, sagte Sabine Mroch.

Diese Termine seien nicht nur für Fußball-Fans interessant: „Älteren Menschen gehen die Abendvorstellungen oft zu lang“, hat Mroch immer wieder zu hören bekommen. Wer nachmittags kommt, muss natürlich kleine Einbußen in Bezug auf die Stimmung hinnehmen, die auch vom Übergang vom Tag zur Nacht geprägt ist.

Nach jahrelanger Pause waren Akteure der Burgfestspiele Mayen wieder in Neersen, hatten dort eine beachtliche Leistung abgeliefert. Sie werden im nächsten Jahr wiederkommen und „Terror“ von Ferdinand von Schirach aufführen — ein Stück, über dessen Verlauf die Zuschauer mitbestimmen dürfen.

Die Anregung aus dem Ausschuss, zwei Termine anzubieten, kann der Schlossfestspielverein nicht erfüllen. Sabine Mroch kann einem eventuellen Nachfrageüberhang auch Positives abgewinnen: „Was rar ist, wird auch geschätzt, man wartet mit dem Kauf der Eintrittskarte nicht, bis man weiß, wie das Wetter an dem betreffenden Abend sein wird.“

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