Willich Platanen-Ärger an der Grabenstraße

Zu viel Schatten, Probleme mit Wurzeln: Anwohner fordern Rückschnitt der Bäume.

Willich: Platanen-Ärger an der Grabenstraße
Foto: Kurt Lübke

Willich. Wieder Ärger um Bäume in Alt-Willich. Diesmal sind es allerdings nicht die Kugelahorne auf dem Markt: Anwohner der Grabenstraße fordern, dass die dort gepflanzten Platanen massiv zurückgeschnitten werden. Die Belastungen durch die Bäume, so die Beschwerdeführer, sei nicht länger hinnehmbar.

Im Planungsausschuss bekam Peter Nengelken das Recht eingeräumt, zur Sache Stellung zu nehmen. Der beklagte Moorablagerungen auf den Dächern, jede Menge Laub, durch das Wurzelwerk nach oben gedrückte Gehwegplatten und starke Verschattungen mit der Konsequenz, dass auch an hellen Tagen das Licht eingeschaltet werden müsse. Sein Credo lautet: „Man tötet einen Baum nicht, wenn man ihn massiv zurückschneidet.“ Von der Verwaltung habe er gehört, „man wolle nicht in das System Baum“ eingreifen — für ihn und die anderen Anwohner, die den Bürgerantrag unterschrieben haben, ist das nicht nachvollziehbar.

Gravierender als eine Verschattung oder die Arbeit mit dem vielen Laub: Das Wurzelwerk übt mächtig Druck auf die Kellergeschosse aus.

Sascha Faßbender (CDU) hatte ein gewisses Verständnis für die Anwohner der Grabenstraße: „Platanen gehören zwar an den Niederrhein, aber sie gehören auch gepflegt.“ „Seit Jahrzehnten ist an den Bäumen nichts mehr gemacht worden“, beklagte ein Anwohner.

Karl-Heinz Koch (FDP) war zu folgender Erkenntnis gekommen: „Offenbar sind die Bäume zu groß geworden für das Profil dieser Straße.“ Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans kündigte einen außerplanmäßigen Besichtigungstermin an.

Cornelia Wingerath (SPD) erklärte, vor einer Woche sei ein Rückschnitt erfolgt. Roland Müller (Die Grünen) wollte wissen, ob es eine dauerhafte Lösung zur Vermeidung von Stolperfallen durch Gehwegplatten, die von den Wurzeln nach oben gedrückt werden, gibt.

Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch (CDU) und Cornelia Wingerath regten einen Besichtigungstermin mit allen Beteiligten, also auch mit Vertretern der Anwohner, an. Andreas Hans verprach, im nächsten Planungsausschuss über das Ergebnis zu berichten.

Die Anwohner indes bleiben skeptisch. Nengelken nannte die Aktivitäten vor gut einer Woche „einen lächerlichen Pseudo-Schnitt“. Eine Anwohner schimpfte: „Der Nengelken hat recht - das interessiert die hier alle nicht. Man braucht den Mund gar nicht aufmachen hier.“

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