Neue Hausärzte für Willich

Zu 90 Prozent ist der Grad der ärztlichen Versorgung seit Beginn des Jahres erfüllt.

Neue Hausärzte für Willich
Foto: B. Ulmer

Willich. Im Juli 2013 waren in Willich 22,8 Hausarztstellen besetzt — das entspricht einer Versorgung von 76,7 Prozent. Eine gerade noch ausreichende Quote, sagt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein. „Die Stellen hinter dem Komma entstehen durch die Teilzeitbeschäftigung von den in Praxen angestellten Ärzten“, erklärt Karin Hamacher, Sprecherin der KV Nordrhein.

Zum 1. Januar dieses Jahres erhöhte sich die Anzahl der Hausärzte um fünf, die viereinhalb Stellen besetzen. „Die nun 27,3 Hausärzte entsprechen einem Versorgungsgrad von 90 Prozent“, sagt Peter Potthoff, Vorsitzender der KV Nordrhein.

Bürgermeister Josef Heyes äußert sich positiv zu der Entwicklung: „Wir waren erfreut zu erfahren, dass sich die Versorgung mit Hausärzten so deutlich verbessert hat.“ Er ist froh, dass durch die neuen Mediziner auch der Altersdurchschnitt bei den Ärzten gesunken ist. Und Uwe Schummer, CDU—Bundestagsabgeordneter, betonte: „Es ist wichtig zu wissen, wie viel Faktoren die Qualität der medizinischen Versorgung beeinflussen. Wir müssen uns vor allem fragen, wie wir mehr Medizinstudierende für die hausärztliche Tätigkeit gewinnen können.“ Noch drei, vier Ärzte hätten sich für den Standort Willich gemeldet, sagt Heyes. Warum die Stadt bei jungen Ärzten so beliebt ist, ist für ihn klar: „Wir sind eine junge Stadt mit hohem Wohnwert und gutem Kulturangebot.“

200 neue Hausarztsitze, also zusätzliche Standorte für Hausarztpraxen, würden im Bereich der KV Nordrhein gebraucht, erklärt Hamacher. Dies war bei der Bedarfsplanung Mitte vergangenen Jahres festgestellt worden. Weil sich jedoch zu wenig Medizinstudenten für die Laufbahn eines Hausarztes entschieden, sei es schwer den Bedarf zu decken. „Viele Stellen konnten wir dennoch besetzen und so Lücken in der ambulanten ärztlichen Versorgung schließen, so auch in Willich“, sagt Hamacher.

Weitere Ärzte könnten künftig noch hinzukommen, das hänge letztlich davon ab, wie attraktiv ein Standort dem Ärztenachwuchs erscheint, erklärt Potthoff. „Die Bedarfsplanung wurde 1993 erstmals eingeführt und 2013 aktualisiert. Sie diente ursprünglich dazu, einen übermäßigen Anstieg der Arztzahlen zu verhindern“, so Potthoff. Heute gehe es eher darum, die Niederlassung von Vertragsärzten besser steuern zu können.

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