Nach der Schließung: Was wird aus dem Krankenhaus-Gebäude?

Der Rat hat sich mit der Zukunft des Krankenhauses beschäftigt.

Willich. Die beabsichtige Schließung des Katharinen-Hospitals war am Mittwochabend in der Ratssitzung ein Thema. Dabei wurde weniger nachgekartet als vielmehr in die Zukunft geschaut. Es ging um eine optimale Notarztversorgung, eine Weiter-Beschäftigung der Mitarbeiter und ein Konzept über die künftige Nutzung des Krankenhausgebäudes.

Kämmerer Willi Kerbusch führte die Politiker bei der künftigen Gebäudenutzung auf den Boden der Tatsachen zurück: „Wir reden hier über das Eigentum, das zu fast 100 Prozent im Besitz der Krankenhaus-Gesellschaft ist. Die Gesellschaft hat uns klipp und klar zu verstehen gegeben, dass sie dort ein Konkurrenz-Unternehmen, gleich welcher Art, nicht dulden wird.“

Voraus ging ein Statement des SPD-Fraktionsvorsitzenden Bernd-Dieter Röhrscheid, der über die Zukunft des Krankenhauses seine Vorstellung hatte: „Wir müssen es schaffen, dass sich dort eine Institution des Gesundheitswesens etabliert.“ Röhrscheid schlug ferner vor, dass sich der Rat im November intensiv mit der Problematik auseinandersetzen sollte.

Bürgermeister Josef Heyes fasste die Ergebnisse der ersten Gespräche zusammen, die tags zuvor der Verwaltungsvorstand mit den Verantwortlichen des Klinikverbundes und des Hospitals geführt hatte. Man habe kritisch die Bilanzen hinterfragt, da das Hospital 2007 in einem guten Zustand an die St. Augustinus-Kliniken abgegeben worden sei. Jetzt gehe es in weiteren Gesprächen in erster Linie darum, die ärztliche Notversorgung sicherzustellen: „Wir müssen unseren Bürgern und Unternehmen die Sicherheit geben, wo sie und ihre Mitarbeiter künftig erstbehandelt werden.“

Die Verwaltung sucht nun das Gespräch mit den ansässigen Fachärzten, mit dem Kreis, der für den Rettungsbedarfsplan zuständig ist, und mit der Kassenärztlichen Vereinigung. CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges: „Wir erwarten schnell Fakten und Verhandlungsergebnisse.“ Dazu zählte sein Unionskollege Paul Schrömbges die Suche nach potenziellen Investoren.

Josef Heyes bezweifelte, dass schon in der November-Sitzung brauchbare Ergebnisse vorliegen. Für die FDP fragte Hans-Joachim Donath den Bürgermeister: „Führen Sie die Gespräche alleine oder wird die Politik eingebunden?“ Heyes entgegnete, dass eine direkte Beteiligung der Politik schwierig sei: „Wir bereiten alles vor und Sie entscheiden dann.“

Was Raimund Berg (Grüne) wichtig war: „Wir möchten genau wissen, wie die Bürger der Willicher Stadtteile im Einzelnen von der künftigen Notarztversorgung betroffen sind.“

Zur Ratssitzung lagen noch Anfragen von FDP und Grüne zum Krankenhaus vor. Da diese aber nicht fristgemäß eingingen, wurde darüber im Detail nicht gesprochen.

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