Cityfest Mode, eigenes Bier und Helene Fischer

Das Cityfest in Willich litt ein wenig unter dem schlechten Wetter. Am Sonntag stand es ganz im Zeichen des örtlichen Handels.

Willich. Kleine Regenpfützen auf den blau-weiß gedeckten Tischen: Das Wetter meinte es diesmal gar nicht gut mit den Willichern. Ganz ins Wasser sollte das Cityfest jedoch nicht fallen. Und als am späten Samstagabend das Helene-Fischer-Double Barbara auftrat, steckte die Sängerin die Besucher mit ihrer guten Laune einfach an.

Am Sonntag wog es weniger schwer, ob es gerade regnete oder nicht: Da waren nämlich die Geschäfte geöffnet. Zwei Wochen nach „Kunst im Kern“ hatte der Werbering Willich seinem Event-Flaggschiff „Cityfest“ eine radikale Schrumpfkur verordnet: Gefeiert wurde nur rund um die Pfarrkirche, auf dieses Areal waren auch die Stände begrenzt.

Hinzu kam, dass es auf Oktoberfest getrimmt wurde — deswegen auch die weiß-blauen Accessoires, deshalb nahm Bürgermeister Josef Heyes den Fassbieranstich auch in zünftiger Tracht vor. Und Frank Tichelkamp von der Brauerei Königshof hatte ein spezielles Festbier brauen lassen, das aus rechtlichen Gründen aber nicht „Wies’n-Bier“ heißen darf. Tichelkamp, der ebenso wie der Werbering-Vorsitzende Christoph Smeets in alpenländischem Look auftrat, warnte die Besucher: „Das Festbier ist in seiner Wirkung etwas intensiver als das normale Pils.“

Bereits beim Fassbieranstich regnete es, zum Glück gab es genügend überdachte Sitzplätze. Nur: Der Stimmung tat das nasskalte Wetter nicht gut, und die weiblichen Besucher kamen, bis auf einige wenige Abgehärtete, gar nicht erst auf die Idee, ihr durch ein Dirndl betontes Dekolletté zu präsentieren.

Die Zahl der Stände war überschaubar. Die beiden großen Parteien waren mit dabei und einige Handwerksbetriebe. Kirsten Schwikkard und Anna Rieve warben für „Engel der Kulturen“ — ein interkulturelles und -religiöses Kunstprojekt, das im nächsten Jahr nach Willich kommen soll (die WZ berichtete).

Auf der Bühne agierten vor allem lokale Größen wie Vertreter der Halle 22, von Thommy’s Tanzstudio, und DJ Mölle legte auf. Leider kamen die Willicher nicht in Scharen, viele blieben offenbar „dahoam“. Und diejenigen, die sich blicken ließen, ließen den Verdacht aufkommen, dass dem Festbier ein Beruhigungsmittel beigemischt worden war. Das Trio „Die Schilehrer“ aus dem Stubaital machte einen wirklich guten Job, aber selbst das Stimmungslied-Medley schien die rund 300 Zuschauer unberührt zu lassen. Lediglich eine junge Frau tanzte begeistert vor der Bühne.

Gegen 23.30 Uhr kam dann das Helene-Fischer-Double Barbara auf die Bühne und bereitete mit einer großen Portion Temperament der Trübsal ein Ende: Die attraktive Blondine mit den paillettenbesetzten schwarzen Hot-Pants, animierte ihre Fans, ganz dicht an die Bühne ranzukommen, die Feuerzeuge rauszuholen, mitzusingen. Und plötzlich war sie da, die ausgelassene Stimmung. Mehr als 300 Zuschauer waren aber nicht da, obwohl es längst aufgehört hatte zu regnen. Am Sonntag stand ganz im Zeichen der geöffneten Geschäfte.

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